Schlag gegen Einbrecherbanden osteuropäischer Herkunft
Polizei durchsucht zahlreiche Objekte im Saarland und Belgien
Saarbrücken. In einem Ermittlungsverfahren gegen Angehörige dreier Familien osteuropäischer Herkunft, denen die bandenmäßige Begehung von Wohnungseinbrüchen vorgeworfen wird, vollstreckte die Polizei am gestrigen Donnerstag (07.11.2013) mehrere Durchsuchungsbeschlüsse des Amtsgerichts Saarbrücken. Zeitgleich wurden insgesamt acht Objekte im Saarland und vier in Belgien durchsucht. Im Saarland waren 80 Polizeibeamte an der Maßnahme beteiligt. In Belgien wurden drei Männer im Alter zwischen 24 und 27 Jahren, gegen die Haftbefehle wegen Verdacht des Wohnungseinbruchsdiebstahls bestanden, verhaftet.
Seit Januar 2013 ermittelt die Ermittlungsgruppe Wohnungseinbruch 2013 (EG WE 2013) gegen eine Vielzahl von Personen osteuropäischer Herkunft, die als Mitglieder von Banden organisiert und fortgesetzt Wohnungseinbrüche begangen haben soll. Die Tatorte liegen im Saarland, den angrenzenden Bundesländern sowie Belgien und Luxemburg. Die Familien haben verwandtschaftliche Kontakte nach Serbien, Frankreich, Belgien, England sowie nach Nordrhein-Westfahlen, Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.
Nach den bisherigen Ermittlungen haben die Einbrecher bei ihren Taten Bargeld und Wertgegenstände (überwiegend Schmuck und hochwertige Uhren) im Wert von weit mehr als 100.000 Euro erbeutet. Alleine in einem Geschäft in Saarbrücken wurde Schmuck im Wert von über 20.000 Euro abgesetzt. Vom Erlös aus den Einbrüchen erwarben die Familien zahlreiche Immobilien im Saarland. Bei den Durchsuchungen in Lebach, Dirmingen, Marpingen, Nohfelden, Saarbrücken, Sulzbach und Völklingen wurden beweiserhebliche Gegenstände wie Mobiltelefone, Verkaufsquittungen und Einbruchswerkzeuge sowie Diebesgut gefunden und sichergestellt.
Nach den Erkenntnissen der EG WE 2013 steht fest, dass die Mitglieder der drei Familien keiner geregelten Arbeit nachgehen und auch keine staatlichen Hilfeleistungen in Anspruch nehmen, sondern ihren Lebensunterhalt allein durch die Begehung von Straftaten bestreiten. Dabei sind die Aufgaben klar verteilt: Das Familienoberhaupt bestimmt, was gemacht wird; einige Familienmitglieder kümmern sich um die Logistik und fungieren als Fahrer, andere führen die Einbrüche aus oder setzen die Diebesbeute ab. Zu den Taten wurden auch Kinder und Jugendliche eingesetzt.
Im Laufe der Ermittlungen wurden in den letzten Monaten zehn Personen im Alter zwischen 14 und 47 Jahren, teilweise auf frischer Tat, festgenommen (Presse-Info Nr. 167, ist beigefügt). Gegen diese wurden Haftbefehle erlassen. Einige davon wurden zwischenzeitlich zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Die Ermittlungen dauern noch an.