Sechs Verletzte nach Kohlenstoffmonoxidaustritt in Wiebelskirchen

CO-Alarm-NK-04.12.2014Wiebelskirchen. Sechs Verletzte, darunter eine Mutter und ihr Sohn sowie auch vier Helfer des Rettungsdienstes, sind die traurige Bilanz eines Austritts von Kohlenstoffmonxid in der Wiebelskircher Römerstraße am Donnerstagabend, 4. Dezember. Der brisante Gasalarm begann als ganz normaler Einsatz für den Rettungsdienst: Eine ältere Frau klagte über Unwohlsein, der Sohn der 78-Jährigen alarmiert den Rettungsdienst. Ein Rettungswagen und ein Notarztfahrzeug machen sich daraufhin auf den Weg in den Neunkircher Stadtteil Wiebelskirchen. Den Helfern des Rettungsdienstes fällt während der Untersuchung der Seniorin ein merkwürdiger Geruch in der Wohnung auf. Die Helfer vermuten das ein unbekanntes Gas austritt und verständigen die Feuerwehr.

Um kurz nach halb sieben löst die Leitstelle Alarm für den Löschbezirk Wiebelskirchen der freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen aus. Einsatzleiter der Feuerwehr ist an diesem Abend der langjährige Feuerwehrmann und sehr erfahrene Hans-Joachim Honecker. Bei der Erkundung des betroffenen Hauses in der Römerstraße fällt auch ihm der unangenehme Geruch auf. Der Geruch unterscheidet sich aber stark vom Gestank nach faulen Eiern den Erdgas ausströmt und erinnert mehr an die Verbrennung von Koks. Daher schließt er darauf das hochgiftiges und für den Menschen tödliches Kohlenmonoxid ausströmen muss und lässt das ganze Haus räumen. Aus dem Löschbezirk Wustweiler der Illinger Feuerwehr rückt ein spezielles Messfahrzeug aus, um den Verdacht von Honecker zu bestätigen. Ein durch Atemschutzgeräte geschützter Messtrupp stellt in der Wohnung eine sehr hohe Konzentration von Kohlenmonoxid fest.

Die Messungen ergeben das der Grenzwert für Kohlenmonoxid teilweise um das 15-fache überschritten wird. Beim längerem, ungeschützten Aufenthalt in einer solchen Umgebung besteht Lebensgefahr. Der Rettungsdienst setzt die Behandlung von Mutter und Sohn unterdessen in zwei Rettungswagen fort, anschließend werden beide in Krankenhäuser in der Nähe eingeliefert um weiter medizinisch versorgt zu werden. Zusammen mit einem Schornsteinfegermeister kann die Feuerwehr als Quelle für den Kohlenmonoxidaustritt einen Defekt an der Koksheizung ausmachen. Die Heizung wird zur Sicherheit abgeschaltet, die Feuerwehr bringt das brennende Koks aus dem Ofen ins Freie und löscht es dort ab.

Abschließend wird mit zwei Überdrucklüftern der Feuerwehr das Haus gründlich gelüftet um alle Reste des giftigen Kohlenmonoxid herauszublasen.

Nach dem Einsatz müssen sich auch die beiden Besatzungsmitglieder des zuerst eingetroffenen Rettungswagen sowie der Notarzt und sein Fahrer in medizinische Behandlung begeben. Sowohl die Rettungswagenbesatzung des ASB-Neunkirchen, als auch die beiden Bewohner wurden noch in der Nacht in eine Fachklinik nach Wiesbaden verlegt. Dort werden sie derzeit einer speziellen Druckkammerbehandlung unterzogen. Bei ihnen besteht der Verdacht einer gefährlichen Kohlenstoffmonoxidvergiftung.

Der Einsatz kann durch die Feuerwehr gegen 22 Uhr beendet werden. Im Einsatz waren rund 20 Feuerwehrangehörige mit vier Fahrzeugen aus Wiebelskirchen und Wustweiler sowie zwei Rettungswagen, ein Notarztfahrzeug und die Polizei.

Update – 08.12.2014: Glück im Unglück! Die vier Schwerverletzten konnten nach einer zweitätigen Druckkammerbehandlung aus dem Klinikum Wiesbaden entlassen werden. Bleibende Schäden durch das Kohlenstoffmonoxid werden derzeit nicht erwartet, so die Ärzte.

Hinweis

Dies ist eine redaktionell unbearbeitete Mitteilung der Feuerwehr Neunkirchen.

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