Autofahrer entdeckt während der Fahrt eine Schlange in seinem Auto
Humes-Hierscheid. Zu einem nicht alltäglichen Einsatz wurden die Einsatzkräfte des Löschbezirks Humes-Hierscheid am Nachmittag des 17. Juli 2020 alarmiert. Manch einer musste gleich zweimal die Einsatzmeldung auf dem Meldeempfänger lesen, denn dort stand, dass sich in Humes in einem Pkw eine Schlange befinden würde, die dort nicht sein sollte.
Ein Mann war mit seinem Pkw in der Ortsdurchfahrt Humes unterwegs, als er auf einmal eine Schlange in seinem Auto bemerkte. Umgehend stoppte er das Fahrzeug vor dem Haus eines Bekannten, klingelte dort und teilte ihm seine Feststellung mit.
Da der Mann die Schlange lediglich grob beschreiben, sie aber nicht eindeutig identifizieren konnte, wurde über den Notruf die Feuerwehr sowie die Polizei verständigt. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte wurde erstmals das geschlossene Fahrzeug durch die Scheiben in Augenschein genommen. Dabei konnten keine Feststellungen auf den Verbleib des Tier getroffen werden.
Glücklicherweise bot sofort ein Familienangehöriger eines Feuerwehrmannes, welcher selbst Schlangen zuhause hält seine Hilfe an, als er den Alarm mitbekommen hat. Ausgerüstet mit Handschuhen, Schlangenzange und Haken wurde vorsichtig, unter Mithilfe und Anleitung des freiwilligen Helfers begonnen das Fahrzeug abzusuchen.
Parallel wurde zudem Kontakt zu einem speziellen Fachberater für Reptilien der Verbandsgemeinde Oberes Glantal im Kreis Kusel aufgenommen. Dieser verfügt über spezielles und umfangreiches Wissen im Bereich Reptilien und Schlangen. Dieser konnte anhand der Beschreibung mitteilen, dass es sich höchstwahrscheinlich um eine heimische Ringelnatter oder Schlingnatter handelt, welche äußerst scheu und für den Menschen ungefährlich wären.
Nachdem das Fahrzeug an der Hauptverkehrsstraße ergebnislos abgesucht wurde, verständigte man sich darauf, das Fahrzeug zum Feuerwehrgerätehaus Humes-Hierscheid zu verbringen um dort den Pkw nochmals gründlich in ruhiger Atmosphäre zu durchsuchen.
Auch bei der zweiten Durchsuchung konnte keine Schlange aufgefunden werden, da sich überall Hohlräume befinden die ohne weiteres nicht zugänglich sind. Der Fahrzeugbesitzer begab sich daraufhin mit seinem Auto und einem noch immer mulmigen Gefühl der Ungewissheit nach Hause.
Am frühen Abend startete der Fahrzeuginhaber nochmals unter Mithilfe eines Feuerwehrangehörigen einen dritten Versuch. Bei diesem konnte dann glücklicherweise unter der Reserveradabdeckung im Kofferraum die ca 35 – 40 cm lange Schlange aufgefunden werden.
Nachdem die Schlange eingefangen und als junge, für den Menschen ungefährliche Ringelnatter identifiziert wurde, konnte sie unversehrt an einem geeigneten Platz außerhalb der Ortschaft in ihren natürlichen Lebensraum entlassen werden. Wahrscheinlich hatte sich die Schlange in einem Fangkorb eines Rasenmähers versteckt und ist beim Einladen in den Pkw unbeabsichtigt als blinder Passagier ins Fahrzeug gelangt.
Neben der Feuerwehr war auch die Polizei mit einem Kommando vor Ort.
Text/Foto: Feuerwehr