Jetzt ist es offiziell: Ab Montag kommt der „Lockdown“!

Berlin. Im Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus werden ab kommendem Montag, dem 2. November, bundesweit die Maßnahmen verschärft. Das ist das Ergebnis eine Treffens zwischen Kanzlerin Angela Merkel und den Länderchefs. Befristet bis Ende November sollen nun die Kontakte im privaten und im Freizeitbereich massiv eingeschränkt werden. Nach zwei Wochen wolle man jedoch evaluieren, ob die Maßnahmen zielführend seien.

Ab Montag gilt: Im privaten Bereich dürfen sich nur noch Personen aus zwei unterschiedlichen Hausständen treffen, jedoch maximal zehn Personen. Private als auch öffentliche Feiern seien derzeit laut Merkel absolut inakzeptabel, weshalb hier auch die Kontrollen verstärkt werden.

Reisen und Besuche bei Bekannten sollen wenn möglich vermieden werden. Der touristische Bereich soll komplett heruntergefahren werden. Zu diesem Zweck sollen Hotelzimmer auch nur noch aus nicht-touristischen Gründen, wie beispielsweise unvermeidbare Geschäftsreisen, vermietet werden.

Es wurde jedoch betont, dass man die Schulen und Kitas auch weiterhin offen halten möchte. Auch wolle man das Wirtschaftsleben weitestgehend intakt halten, wenn auch mit Einschränkungen. Bei den Geschäften sollen ab Montag daher neue, verschärfte Hygieneregeln gelten. Geschlossen werden hingegen Einrichtungen, die rein der Unterhaltung dienen, wie beispielsweise Schwimmbäder, Kinos und Opern.

Jegliche Unterhaltungsveranstaltungen werden ebenfalls untersagt. Besonders hart trifft es erneut die Gastronomiebranche: Bis auf den Betrieb von Kantinen und die Lieferung und Abholung von Speisen müssten Gastrobetriebe ab Montag schließen.

Für die von Schließungen betroffenen Branchen wurde jedoch vereinbart, dass eine außerordentliche Wirtschaftshilfe auf den Weg gebracht wird. Je nach Unternehmensgröße sollen diese mit bis zu 75% ihrer Einnahmeverluste unterstützt werden. Für Betriebe, die wegen den verschärften Maßnahmen zwar nicht schließen müssen aber dennoch Einnahmerückgange hinnehmen müssen, ist dies derzeit nicht vorgesehen.

Die Kanzlerin betonte bereits zu Beginn der Pressekonferenz, dass die Lage sehr ernst sei und viele Menschen mit Sorge und großen Erwartungen auf die Entscheidung des Treffens schauen würden. Vor allem der exponentielle Anstieg der bundesweiten Fallzahlen sei bedenklich. Die Verdopplungszeiten haben sich drastisch verkürzt. So habe sich beispielsweise innerhalb von zehn Tagen die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen verdoppelt.

Merkel betonte, dass derzeit das Gesundheitssystem noch funktioniere, ein Kollaps drohe aber in Wochen, wenn nicht gehandelt wird. Darum habe man sich jetzt für die Verschärfung der Corona-Maßnahmen entschieden um eine nationale Gesundheitsnotlage zu verhindern. Da 75% aller Infektionen derzeit nicht mehr nachvollziehbar seien, habe man sich entschieden auch in Bereichen, die allgemein nicht als verantwortlich für den hohen Anstieg der Fallzahlen gelten, die Maßnahmen zu verschärfen.

Bereits seit Beginn der Krise sei die Kontaktnachverfolgung das wichtigste Instrument im Kampf gegen das Virus. Teilweise stehe diese jedoch bereits jetzt schon nicht mehr zur Verfügung, da die Gesundheitsämter überfordert sind. Das System der Kontaktnachverfolgung müsse laut Merkel so schnell wie möglich wieder hergestellt werden.

Foto: Bundesregierung/Denzel

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