Vandalismus an Kulturdenkmal: Schmierfinken machen nicht mal vor dem Gollenstein halt!
Er hat gewiss schon Vieles erlebt in über 5000 Jahren, der gute alte Gollenstein, das schmucke Wahrzeichen von Blieskastel. Witterung und Menschenhand haben unübersehbare Spuren hinterlassen, zu Kriegsbeginn im Herbst 1939 wurde er aufgrund seines exponierten hohegelegenen Standpunktes sogar umgelegt, um zu verhindern, dass er als „Richtpunkt für die französische Artillerie“ genützt werden könne, wobei er in vier Teile zerbrach. 1951 wurde er wieder zusammengesetzt, aufgerichtet und restauriert.
Umso unverständlicher, was das leidgeplagte Wahrzeichen nun in den letzten Wochen ertragen musste: Nicht der Zahn der Zeit, die Witterung oder Kriege sind es, die ihm in unseren Tagen zusetzen, sondern Vandalen, die dem imposanten Stein mit Sprayfarbe zu Leibe rücken. Der traurige Höhepunkt einer seit Wochen andauernden Zerstörungswelle, die bereits an diversen Stellen, nicht zuletzt in Ballweiler, Niederwürzbach oder am Blieskasteler Rathaus in der Innenstadt unschöne Spuren hinterlassen hat. Die Beseitigung von Schäden dieser Art kostet jährlich vielerorts Steuergelder, die ansonsten sinnvoller eingesetzt werden könnten.

Die Stadtverwaltung erstattet bei solchen Straftaten grundsätzlich Anzeige gegen Unbekannt. Sollten die Verursacher ermittelt werden, dürfte da ein hübsches Sümmchen auf sie oder ihre Eltern zukommen. Im Rathaus hofft man nun auf couragierte Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, die selbstverständlich vertraulich behandelt werden. Der Ortsrat Blieskastel hat darüber hinaus für Hinweise, die zur Ergreifung des oder der Täter führen, eine Belohnung in Höhe von 200 Euro ausgesetzt.
Anwohner und Spaziergänger werden gebeten, zukünftig wachsam zu sein, insbesondere in den Abendstunden, und bei verdächtigen Vorkommnissen die Polizei zu informieren, damit etwaige Übeltäter gegebenenfalls auf frischer Tat ertappt werden können.
„Für eine Stadt wie Blieskastel, die geprägt ist von so vielen wertvollen Zeitzeugen aus vergangenen Tagen, ist Denkmalschutz eine Pflichtaufgabe. Seine Wertschätzung und Bedeutung für das Stadtbild, für Tourismus, Kultur und Geschichte, stehen außer Frage“, so Bürgermeister Bernd Hertzler. Im Falle der Ermittlung der Verursacher werde man daher mit entsprechender Strenge vorgehen.