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Silobrand bei der Firma Juchem in Lebach

Ein Silobrand bei der Firma Juchem hat über das Wochenende die Feuerwehr Lebach auf Trab gehalten. Rund 55 Feuerwehrleute aus den Löschbezirken Lebach, West (Falschheid und Eidenborn) Landsweiler, Aschbach, Steinbach und Dörsdorf waren bis in die frühen Morgenstunden des Sonntags mit zehn Fahrzeugen im Dauereinsatz. Gresaubach, Niedersaubach und Thalexweiler standen in Bereitschaft oder übernahmen zudem den Brandschutz für Gesamt-Lebach.

Gegen 13.45 Uhr war aus dem Mühlenbetrieb eine Verpuffung gemeldet worden. Danach stieg schwarzer Rauch aus dem Schornstein. Mittels Funkmelder und Sirenenalarm setzte die Leitstelle auf der Winterberg sofort starke Kräfte in Marsch.

Vor Ort registrierten die Löschmannschaften einen Silobrand, der allerdings nicht genau lokalisiert werden konnte, da das Mahlwerk nach Feuerwehrangaben das Brandgut wohl durch die gesamte Anlage transportiert hatte.

Der Feuerwehr Lebach stand somit ein höchst anspruchsvoller Löscheinsatz bevor, der aber durch das Fehlen von Plänen sowohl von der Anlage selbst als auch für einen möglichen Löscheinsatz erheblich erschwert wurde, wie der stellvertretende Kreisbrandinspekteur Thorsten Müller aus Schmelz monierte.

Nachdem ein Brandherd im Kellerbereich abgeschiebert werden konnte, gingen die Einsatzkräfte systematisch zur schwierigen Brandbekämpfung in den anderen Silos über. Mit Schaumteppichen versuchte man den Brand zu ersticken. Unter Atemschutz arbeiteten sich die Einsatzkräfte auf eine Zwischenebene vor, um von dort aus sowohl nach oben als auch nach unten gegen den Brand vorzugehen. Erkennbare Glutnester wurden zudem gezielt abgelöscht.

„Ein höchst schwieriger und anspruchsvoller Einsatz, „betonte Wehrführer Hans Kartes, zumal nach seinen Worten nicht bekannt war wie die einzelnen Silos miteinander verbunden sind. Trotz der problematischen Ausgangssituation gingen seine Einsatzkräfte besonnen und ohne jegliche Hektik vor.

Erschwert wurden die Löscharbeiten nach Feuerwehrangaben zu allem Überfluss auch noch durch einen Kurzschluss, den das Löschwasser verursachte. Erst als die komplette Anlage stromlos war, konnten die Löscharbeiten erneut forciert werden. Zwischendurch sprachen sich Feuerwehrführung und Geschäftsleitung immer wieder über die weitere Vorgehensweise ab.

Rat suchte man zudem telefonisch mit Silobrandexperten in ganz Deutschland, auch wenn nicht alle Ratschläge umgesetzt werden konnten

Inzwischen waren auch Kräfte des DRK im Einsatz. Die Sanitäter aus Gresaubach übernahmen aber nicht nur die Absicherung der Feuerwehrleute, sondern stellten auch ihre Versorgung sicher.

Irgendwann war dann die Gefahr auch gebannt, das Feuer damit aber lange noch nicht aus. Mehl und gemahlenes Getreide glimmen selbst unter einem Schaumteppich noch geraume Zeit weiter. Deshalb war es notwendig, die Temperatur in den Silos mittels Wärmebildkamera regelmäßig zu messen.

So dauerte es bis in die frühen Sonntagmorgenstunden, bis der Großteil der Kräfte abrücken konnte. Dennoch blieb eine Sicherungsgruppe mit rund zehn Einsatzkräften zurück.

Mit dem Ablauf des Einsatzes zeigte sich Wehrführer Hans Kartes überaus zufrieden. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen wurde besonnen und konzentriert gearbeitet. Auch die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Löschbezirken, aber auch mit der Geschäftsleitung funktionierte problemlos. Als ausgesprochen vorteilhaft wertete er den Einsatz der mobilen Kleiderkammer, die vor Ort für trockene und saubere Einsatzkleidung sorgte.

Wertvolle Dienste leistete nach den Worten des stellvertretenden Kreisbrandinspekteurs Thorsten Müller auch die Unterstützung des Gerätewagen Atemschutz vom Landkreis. So waren stets genügend Pressluftflaschen und saubere Masken zur Verfügung.

Weniger zufrieden zeigte er sich dagegen mit dem vorbeugenden Brandschutz. Das Fehlen entsprechender Pläne hätte den Einsatz unnötig erschwert und für zusätzliches Gefahrenpotenzial gesorgt. Nachdem es bereits vor einem Jahr einen ähnlichen, allerdings kleineren Brand gegeben hatte, hätte dies so nicht geschehen dürfen. Ansonsten sprach auch er von einem erfolgreichen und gut strukturierten Löscheinsatz.

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