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FCS feuert Uwe Koschinat – Aber trug er alleine Schuld an der Misere?

Zwei Pleiten, ein Unentschieden in den letzten 3 Spielen – Absturz auf Platz 8 der Tabelle, 8 Punkte hinter dem Saar-Rivalen aus Elversberg. Nein, es sieht wahrlich nicht gut aus um den 1. FC Saarbrücken. Nun die Nachricht, auf die viele Fans des Drittligisten gewartet hatten:. Der FCS entlässt seinen Trainer Uwe Koschinat und zieht damit die Notbremse aus der Talfahrt.

Es sei „das Ergebnis einer intensiven Analyse der aktuellen Situation nach dem Spiel in Mannheim“, führt der Saar-Traditionsverein in der nicht überraschenden Pressemitteilung von heute Mittag aus. Dabei hat der zu Beginn der Negativserie verpflichtete neue Manager Rüdiger Ziehl gebetsmühlenartig betont, dass der Trainer nicht zur Disposition steht. Nun die Rolle rückwärts. Ganz so einträchtig schien die Trennung nicht zu sein wie der FCS das Glauben machen will: „Deshalb akzeptiere ich, dass der Verein einen neuen Weg gehen will und wünsche dem 1. FC Saarbrücken und seinen Anhängern dabei viel Erfolg.“, wird Koschinat in der Pressemitteilung zitiert. Heißt übersetzt so viel wie: „Ich wurde entlassen“. Das passt dann aber so gar nicht zum Eingangsstatement der Pressemitteilung in dem es heißt: „Der FCS und Cheftrainer Uwe Koschinat haben sich darauf geeinigt, das bestehende Vertragsverhältnis in beiderseitigem Einvernehmen aufzulösen.“ – Was stimmt denn nun? Man hätte das einfach besser verfassen können.

Natürlich: Das Team hat schlecht gespielt, ein richtiges System war nicht erkennbar und vielen fehlte einfach der Glauben daran, dass Koschinat das Ruder noch mal hätte herumreissen können. Daher ist die Trennung letzten Endes eine logische und nachvollziehbare Konsequenz. Aber: Viele hatten Unruhe im gesamten Verein – vor allem in der Mannschaft, befürchtet – als Präsident und Mäzen Hartmut Ostermann zuletzt aus heiterem Himmel und zur Überraschung aller im Verein mit Rüdiger Ziehl (s)einen neuen Manager installiert hatte. Dieser war zuvor als Trainer beim VfL Wolfsburg und beim TSV Havelse tätig, was natürlich ab diesem Zeitpunkt Tür und Tor zur Spekulation öffnete. Auf einmal wusste beim FCS keiner mehr wo hinten und vorne war. Ist Ziehl nun als Nachfolger von Sportdirektor Jürgen Luginger gekommen oder als Nachfolger von Uwe Koschinat? Hatte er auch was das Team angeht das letzte Wort und durfte er sich gar in die Aufstellung einmischen? Ziehl soll ja eigenen Aussagen nach mit allen Vollmachten des Präsidenten ausgestattet worden sein. Hierzu hätte sich Hartmut Ostermann einfach persönlich äußern müssen, um diese Unruhe direkt zu unterbinden und um seinem bestehenden Trainerteam den Rücken zu stärken – auch gegenüber der Mannschaft. Fest steht: Der FCS hatte zum Zeitpunkt der Verpflichtung gerade 6:0 gegen Bayreuth gewonnen, stand auf Platz 3 der Tabelle und war auf dem besten Weg Richtung Tabellenspitze.

Deshalb muss der Verein sich jetzt unangenehme Fragen gefallen lassen: War es wirklich notwenig, Ziehl in ein bis dato funktionierendes Gefüge zu pressen? War von Anfang an das Ziel der Ziehl-Verpflichtung, dass er die Nachfolge von Koschinat antritt – wenn ja, hat man durch das ganze Durcheinander nicht Punkte verschenkt? Jedenfalls scheint die Personalie Ziehl mehr Unruhe in den Verein gebracht zu haben, als den Fans und allen dies mit dem Club halten, lieb war. Einen Nachfolger hat der FCS noch nicht präsentiert. Sollte es Ziehl werden, hätte das mindestens ein Geschmäckle…

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