Stadion-„König“ Welker korrupt? – Staatsanwaltschaft ermittelt gegen GIU-Chef
Er war der gefühlte König des Stadions – zumindest zeigte er sich oft so. Fällt ihm nun alles auf die Füße? GIU-Chef Welker, in der Vergangenheit schon als nicht zimperlich um Umgang mit Unternehmen in Sachen Umbau Ludwigsparkstadion bekannt, steht plötzlich am Pranger: Dem obersten Umbauplaner der Landeshauptstadt Saarbrücken und Vertrauten von Saarbrücken Oberbürgermeister Uwe Conradt soll korrupt sein. Jedenfalls ergibt sich das aus einem Verdacht der Staatsanwaltschaft Saarbrücken. Die hat nämlich nun Geschäftsräume der städtischen GIU und auch Welkers Privaträume zuhause durchsucht.
Welker soll einem Bauunternehmen Preise von konkurrierenden Unternehmen gesteckt haben, damit dieses ihr Angebot für Baumaßnahmen an Außenanlagen des Ludwigsparkstadions angleichen konnte, um somit auch den Zuschlag erhalten zu können. Im Gegenzug soll – es ist kein Witz – Welkers Sportwagen von der entsprechenden Firma „TÜV-fähig“ gemacht worden sein. Die Plakette soll nämlich an dem schicken Flitzer abgelaufen sein. Und die Kosten für die Instandsetzung soll die Bauunternehmung getragen haben.
Aber nicht alleine die skurrile Sportwagen-Posse soll ausschlaggebend für die großangelegte Hausdurchsuchung gewesen sein: Welker soll Angaben des Saarländischen Rundfunks zufolge auch in illegale Preisabsprachen involviert gewesen sein, die sich über das gesamte Umbauprojekt des Ludwigsparkstadion ziehen soll. Der SR hebt dabei besonders die Arbeiten für Abrissmaßnahmen, und Rasenheizung (die lange Zeit nicht funktionierte) hervor.
Welker hat die Vorwürfe gegenüber der ARD zurück gewiesen. Er hätte die 60€ des TÜV für seinen Sportwagen selbst bezahlt um direkt hinzuzufügen, dass er sich nicht erklären könne, wie die Vorwürfe gegen seine Person überhaupt zustande gekommen wären. Inwiefern Saarbrücken Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) über die Vorgänge informiert war, ist bisweilen nichts bekannt. Conradt wollte seinen Vertrauten Welker Ende 2020 zum Baudezernenten der Stadt Saarbrücken erklären. Der hatte dann aber kurz vor den Wahlen zurück gezogen, weil er in heftigen Auseinandersetzungen mit Baufirmen rund um den Ludwigspark-Umbau stand.