Dicke Überraschung beim Yeboah-Prozess!
Am Oberlandesgericht in Koblenz sorgte eine dicke Überraschung für Aufregung. Der Angeklagte Peter S. brach nach 11.555 Tagen endlich sein Schweigen und gab zu, dass er beim Brandanschlag auf das Asylbewerberheim in Saarlouis-Fraulautern im Jahr 1991 dabei gewesen war. Allerdings überraschte er damit auch viele, denn anstatt ein Geständnis abzulegen, versuchte er die Schuld auf seinen ehemaligen Neonazi-Kumpel Heiko Sch. abzuwälzen.
Peter S.‘ Verteidiger Guido Britz las elf Minuten lang die Stellungnahme seines Mandanten vor. In dieser gab Peter S. zu, dass er in der Tatnacht mit Heiko Sch. zum Asylbewerberheim gegangen war, wo dieser das Benzin ausgeschüttet und angezündet hatte. Allerdings behauptete Peter S. nun, dass Heiko Sch. den Brand gelegt hätte und ihn dazu motiviert hätte, Randale zu machen. Er betonte, dass er niemals einen Menschen töten wollte und dass es ihm leid tue, dass er so lange aus Angst vor der linken Szene geschwiegen habe.
Nach dem Geständnis wurde der Prozess kurz unterbrochen, um die Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Jahrelang konnte niemandem die Tat nachgewiesen werden, obwohl die Polizei Peter S. und seine Gruppe vernommen hatte. Erst 2019 meldete sich eine Hauptbelastungszeugin, die behauptete, dass Peter S. ihr den Anschlag 2007 auf einer Grillparty gestanden hatte.
Als die Justizwachtmeister den Sitzungssaal öffneten, saß Peter S. bereits allein auf seinem Platz, konzentriert auf seinen Laptop. Der Familienvater mit einer Tochter, der sich angeblich von der rechten Szene losgesagt hat, trug eine Corona-Maske und tippte auf seinem Laptop herum, während er auf den Bildschirm schaute.