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Saarbrücken – Zöllner des Hauptzollamts Saarbrücken haben 23 Fälle von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung aufgedeckt. Im Zeitraum vom 12. bis 18. Juni kontrollierten sie 11 Unternehmen und 35 Personen im Saarland und in der Region Kaiserslautern. Im Fokus der Untersuchungen standen insbesondere Staatsangehörige aus Südostasien und ihre Geschäfte.
Die Überprüfungen ergaben verschiedene Verdachtsmomente: Bei 23 Arbeitnehmern besteht der Verdacht, dass sie von ihrem Arbeitgeber nicht ordnungsgemäß zur Sozialversicherung angemeldet wurden. Zudem stehen sechs Arbeitgeber unter Verdacht, insgesamt 22 Personen illegal beschäftigt zu haben.
Es besteht auch der Verdacht, dass 22 Arbeitnehmer ohne Arbeitserlaubnis eine Beschäftigung aufgenommen haben und 20 Arbeitnehmer sich illegal in Deutschland aufhalten. Darüber hinaus gibt es 20 Fälle, in denen Arbeitnehmer vermutlich nicht den gesetzlichen Mindestlohn erhalten haben.
Personen, die sich ohne Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland aufhielten, wurden vorläufig festgenommen. Einige versuchten, ihren illegalen Aufenthalt durch gefälschte Ausweisdokumente zu verschleiern. Fluchtversuche konnten in mehreren Fällen verhindert werden. Eine Person, die sich illegal im Land aufhielt und zusätzlich per Haftbefehl gesucht wurde, wurde der zuständigen Polizeibehörde übergeben.
Im Rahmen der Aktion wurden bereits mehrere Tausend Euro an Sicherheitsleistungen für die zu erwartenden Strafen erhoben. Die Maßnahmen wurden von den jeweiligen Landespolizeibehörden unterstützt.
Vor allem vietnamesische Arbeitnehmer werden oft mit falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt. Ihre Einreise ist meist illegal und ihr Aufenthalt unerlaubt. Da die Betroffenen in der Regel über die geltenden Mindestarbeitsbedingungen nicht informiert sind und die deutsche Sprache nicht beherrschen, geraten sie schnell in ein Abhängigkeitsverhältnis.
Vom 12. bis 18. Juni 2023 wurden im Rahmen einer europaweiten Kontrollaktion vornehmlich vietnamesische Personen kontrolliert. Ziel war es, Informationen über Ausbeutung, Menschenhandel und Zwangsarbeit zu sammeln, kriminelle Gruppen zu bekämpfen und potenzielle Opfer von Menschenhandel zu identifizieren. Die Kontrollen in Deutschland wurden vom Bundeskriminalamt koordiniert, die Aktion wurde von Europol initiiert.