Saarbrücker Polizei deckt mutmaßlichen Menschenschmuggel auf
Saarbrücken – In einer nächtlichen Kontrollaktion der Bundespolizeiinspektion Saarbrücken wurde am Montag (28.08.23) ein Audi mit fünf Männern an einer Autobahn-Tankstelle nahe der Goldenen Bremm angehalten. Der Wagen war unmittelbar zuvor aus Frankreich kommend in Deutschland eingereist.
Verdacht des Einschleusens
Drei der Insassen konnten sich nicht ausweisen und der Fahrer des Wagens gestand den Transport dieser ihm unbekannten Personen in Richtung Frankfurt/Main. Dies führte unmittelbar zu einem Verdacht wegen des Einschleusens von Ausländern gegen den Fahrer. Ermittlungen ergaben, dass alle fünf Männer afghanische Staatsangehörige sind.
Unterschiedliche Ausgangslagen
Der Beifahrer konnte bald wieder entlassen werden, da er über einen gültigen Aufenthaltsstatus in Deutschland verfügte. Die drei anderen Insassen, die keine Ausweispapiere hatten, stellten jeweils Asylanträge. Zwei augenscheinlich Minderjährige wurden noch am selben Abend an zuständige Behörden übergeben, während der dritte Erwachsene nach weiteren Vernehmungen am nächsten Tag die Dienststelle verlassen konnte.
Keine Fahrerlaubnis und fehlende Versicherung
Die weitere Untersuchung brachte ans Licht, dass der 30-jährige Fahrer des Audis nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis war. Zudem war das Fahrzeug nicht versichert. Bei ihm wurden drei Mobiltelefone sowie Bargeld in Höhe von ca. 1000 Euro gefunden, darunter 220 US-Dollar. Ein Teil des Geldes stammte von den Mitfahrenden, die dies als Gegenleistung für den Transport entrichtet hatten.
Strafanzeigen und vorläufige Entlassung
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde der Fahrer über Nacht im polizeilichen Gewahrsam behalten. Nach Entrichtung einer Sicherheitsleistung in Höhe von 600 Euro wurde ihm am Nachmittag des darauffolgenden Tages die Freilassung gewährt. Allerdings muss er seine Reise zu Fuß fortsetzen, da ihm die Weiterfahrt mangels Fahrerlaubnis und Versicherung untersagt wurde.
Dieser Fall wirft erneut Fragen zur Effektivität der Grenzkontrollen und der aktuellen Migrationspolitik auf. Es bleibt abzuwarten, wie die Strafverfahren ausgehen und welche Auswirkungen dies auf die Beteiligten haben wird.