Missstände bei saarländischer Hundeschule sorgen für Aufruhr in den Sozialen Medien

Saarbrücken – Ein Video, das momentan auf diversen Social-Media-Kanälen im Saarland die Runde macht, sorgt für Aufsehen und Entsetzen. Das nicht gerade als humorvoll zu bezeichnende Video wurde in einer Hundeschule in Saarbrücken aufgenommen und zeigt äußerst fragwürdige Bilder einer „Trainingseinheit“, die jenseits von dem liegt, was als ethisch vertretbar scheint.

Der Hundetrainer der Schule, zeichnet in dem Video ein erschreckendes Bild, in dem Hunde dazu gezwungen werden sollen, über eine mit Gasflammen bestücke Stange zu springen. Die Angst der Tiere ist in ihren Augen abzulesen, während sie verzweifelt versuchen, der gefährlichen Situation zu entkommen. Doch der Trainer scheint kein Erbarmen zu kennen. In tiefstem saarländischen Platt drängt, mutmaßlich der Trainer, die „Dumpfbacken“, wie er sie nennt, über das Hindernis, ohne Rücksicht auf das offensichtliche Leiden der Tiere: „Es passiert dir doch gar nix!“.

Erschütternderweise sind auch andere Hundehalter zugegen, die sich still in einer Reihe aufstellen und scheinbar untätig zusehen, wie ihre geliebten Haustiere einer solchen Tortur ausgesetzt werden. Das Muster des wegschauenden, folgenden Verhaltens wiederholt sich bei weiteren Vierbeinern, die an der Reihe sind.

Der öffentliche Aufschrei ließ nicht lange auf sich warten. Das Video verbreitete sich wie ein Lauffeuer, gefolgt von einer Welle der Empörung. In den Kommentaren unter dem Post finden sich zahlreiche Stimmen, die nach Konsequenzen rufen. Ein Tierschutzverein zeigt sich dankbar für die mutige Aufklärungsarbeit der Community und fordert die Schließung der Hundeschule und die Entziehung der Tiere von ihren Besitzern.

In einer ersten Reaktion auf den aufkommenden Shitstorm haben Verein und Trainer das Video von ihrer Facebook-Seite entfernt und ihren Instagram-Account deaktiviert. Doch das Internet vergisst nicht, und das Beweismaterial wird weiterhin von engagierten Tierschützern geteilt. Es wurde zwischenzeitlich mehrere hunderttausend mal angesehen. Das Video könnt Ihr Euch hier anschauen.

Die Behörden der Landeshauptstadt Saarbrücken haben bereits auf die schwere Anschuldigung reagiert. In einer offiziellen Erklärung dankten sie für den Hinweis und versprachen, den Fall mit der obersten Tierschutzbehörde des Saarlandes zu besprechen.

In einem Facebook-Statement weist nun der Hundetrainer alle Vorwürfe zurück und bestreitet, dass Hunde während des Trainings verletzt wurden. Er behauptet, dass die Anschuldigungen Teil einer gezielten Kampagne gegen ihn sind. Der Trainer beklagt eine Welle von Belästigungen und Bedrohungen gegen ihn selbst, seine Familie und Partner, sowohl online als auch über Telefon. Er kündigt rechtliche Schritte gegen die Urheber der, seiner Ansicht nach, diffamierenden Inhalte an und bekräftigt seine Absicht, sich nicht einschüchtern zu lassen. Abschließend erklärt er, seinen Facebook-Post zum Schutz seiner Kundschaft zu löschen, während er betont, dass er die Bedrohungen nicht unkommentiert lassen wird. Das gesamte Statement findet sich hier.

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