Skandal um Saar-Hundeschule: Tausende Anzeigen nach fragwürdigen Trainingsmethoden

Saarbrücken – Die zweifelhaften Dressurpraktiken der Saarbrücker Hundeschule „HBAZ Jakobshütte“ stehen derzeit massiv in der Kritik und haben das Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) dazu bewogen, dem Betreiber Diethelm K. vorläufig die Weiterführung des Betriebs zu untersagen. Diese Maßnahme folgt nach der Verbreitung von Bild- und Videomaterial in den sozialen Medien, auf dem zu sehen ist, wie Hunde zu gefährlichen und potenziell schädlichen Handlungen gedrängt wurden, darunter das Überspringen von offenem Feuer und das Begehen einer mangelhaft konstruierten Holzbrücke.

Wie Pressesprecher Matthias Weber gegenüber der „Saarbrücker Zeitung“ angab, haben die Behörden seit dem 7. September „tausende Anzeigen“ von besorgten Bürgerinnen und Bürgern erhalten. Der Fall, der auch bei der Staatsanwaltschaft Saarbrücken liegt, wird derzeit intensiv geprüft, wobei die Staatsanwaltschaft darauf hinwies, dass die Unschuldsvermutung bis zu einer möglichen rechtskräftigen Verurteilung gilt. Auch das Landespolizeipräsidium hat mehrere Anzeigen erhalten und entsprechende Verfahren eingeleitet.

Bisherige Untersuchungen des LAV bezüglich des Betreibers hatten keine schweren tierschutzrechtlichen Verstöße ergeben, obwohl es in der Vergangenheit bereits mehrfach Anschuldigungen gegen die Maßnahmen in der Hundeschule gegeben haben soll. Die jüngsten Enthüllungen werfen nun jedoch ein neues Licht auf die Praktiken der Hundeschule. Die fraglichen Methoden, darunter auch das Zwingen der Hunde über Rolltreppen zu gehen – eine Praxis, die zu schweren Verletzungen der Tiere führen kann – stehen nun stark unter Tierquälerei-Verdacht.

K., der sich als ehemaliger Diensthundeführer der Polizei des Saarlandes bezeichnet – ein Titel, der der „SZ“ von der Polizei bestätigt wurde – hat die umstrittenen Inhalte mittlerweile von seiner Website und den sozialen Medien entfernt. Die Polizei stellte klar, dass solche Trainingsmethoden nicht Bestandteil der Ausbildung ihrer Diensthunde sind.

Die breite Öffentlichkeit und Tierschutzorganisationen verfolgen den Fall nun mit besorgtem Blick, während die Ermittlungen andauern. Die Bürgerinnen und Bürger hoffen auf eine zügige Aufklärung und gerechte Behandlung der Tiere, die in der Hundeschule ausgebildet wurden. Der Fall kam ans Licht, nachdem das Video aus der Hundeschule in den sozialen Medien viral ging. Es wurde über hunderttausend Mal angesehen.

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