Ford-Saarlouis Desaster – Investor weg: Wut und Enttäuschung bei Mitarbeitern

Saarlouis – Tag der Entscheidung bei Ford? Seit heute Mittag um 12:15 läuft im Ford-Werk in Saarlouis eine Betriebsversammlung. 4.500 Werksbeschäftige und 1.300 Mitarbeiter im Supplier-Park warten sehnsüchtig auf die erlösende Antwort: Wie gehts weiter mit dem Werk in Saarlouis. Wir halten Euch hier über die Geschehnisse auf dem Laufenden:

14:15 Uhr: Nach der Versammlung informierte der Ford-Betriebsrat die Mitarbeiter über ein Bulletin, dass – obwohl der Investor letzte Woche abgesagt hatte – der Betriebsrat am gestrigen Mittwoch (04.10.2023) darüber unterrichtet wurde, dass die Verhandlungen dieses Wochenende und in der folgenden Woche trotzdem fortgesetzt werden sollen. Damit endet auch unser Live-Ticker.

13:45 Uhr: Die Betriebsversammlung ist beendet. Die Mitarbeiter des Ford-Werkes verlassen enttäuscht und wütend die Halle. Bis Montag steht die Produktion am Standort Saarlouis still.

13:43 Uhr: Nächste Woche soll es Sozialverhandlungen mit den Ford-Mitarbeitern geben. Sollten die nicht fruchten, gibt es eine Urabstimmung. Eine Urabstimmung ist eine Abstimmung über die Durchführung eines Arbeitskampfes nach dem Scheitern einer Tarifverhandlung und dem Auslaufen der Friedenspflicht.

13:18 Uhr: Auch Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und Wirtschaftsminister Jürgen Barke (beide SPD) sind bei der Betriebsversammlung zu gegen. In einem ersten Statement äußerte sich Jürgen Barke gegenüber der ARD wie folgt: „Wir haben in den unterschiedlichsten Branchen intensiv verhandelt – und ein Paket in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrags auf den Tisch gelegt. Es ist uns als Land schließlich gelungen, uns über die Eckpunkte einer Gesellschaftervereinbarung für ein gemeinsames Joint Venture mit dem Investor, weiteren Partnern und dem Land zu einigen. Aber allein unser Engagement reicht hier nicht. Es braucht eine einvernehmliche und faire Verständigung zwischen Ford und dem Investor und letztendlich auch eine finale Entscheidung seitens des Investors.“

13:09 Uhr: Am Standort herrscht tiefe Bestürzung und die Frage steht im Raum, weshalb es trotz der Unterstützung der saarländischen Landesregierung und einjähriger Anstrengungen kein Investor für das Werk gefunden wurde. Des Weiteren stellen viele die Vermutung an, dass die Regierung die drohenden Investorenprobleme vorhergesehen hat – umso unverständlicher für viele in der Halle, warum man nicht mit offenen Karten gespielt hat.

13:01 Uhr: Der Abschluss eines Vertrags mit dem Großinvestor hätte bis zu 2.500 Arbeitsplätze in der Region bewahrt, die er wahrscheinlich übernommen hätte. Aktuell sind 4.500 Personen bei Ford im Saarland angestellt, und zusätzlich sind 1.300 Arbeitsplätze bei Zulieferern direkt mit dem Werk verbunden. Das ist nun vom Tisch. Im Gespräch sind nunmehr nur noch kleinere Investoren – wenn überhaupt.

12:59 Uhr: Auch das Handelsblatt meldet das Ford-Desaster: „Die Gespräche mit dem Ankerinvestor sind zu einem Ende gekommen und werden nicht fortgeführt“, sagte Ford-Deutschlandchef Martin Sander dem Handelsblatt. „Ich weiß, das ist enttäuschend für die Belegschaft und für uns alle.“

12:52 Uhr: 1.000 Ford Mitarbeiter werden übernommen. Im Gespräch sind nur wohl noch noch kleinere Investoren.

12:50 Uhr: Morgen (Freitag) steht die Produktion bei Ford in Saarlouis still. Den Mitarbeitern wird ein Sozialtarifvertrag unterbreitet.

12:45 Uhr: Der potenzielle Investor wäre ‚abgesprungen‘ heißt es – wer genau das gewesen sein soll, ist noch unklar.

12:40 Uhr: Seit rund einer halben Stunde läuft die Versammlung und erste Stimmen berichten ernüchterndes: Wieder sei kein Investor genannt worden. Die Ford-Mitarbeiter tappen weiter im Dunklen.

12:20 Uhr: BYD aus dem Rennen? Wie die ARD gestern berichtete, soll Nach BYD aktuell nicht in Verhandlungen über die Übernahme des Saarlouiser Werkes stehen. Damit wäre die Königslösung wohl schon vom Tisch.

12:15 Uhr: die Betriebsversammlung beginnt. Die Leichtbauhalle 767b im Ford-Werk Saarlouis ist proppenvoll. Alle warten auf Antworten, wollen wissen, wie ihre Zukunft weiter geht.

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