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Schiris am Rande des Abgrunds: Dramatische Zustände im Amateurfußball

Beim DFB gibt es schon seit Jahren einen erheblichen Rückgang bei der Anzahl der Schiedsrichter im Amateurbereich. Dieser Rückgang wird maßgeblich von einer wachsenden Unlust am Schiedsrichter-Job beeinflusst, da viele sich nicht länger dem Risiko aussetzen möchten, beleidigt, beschimpft oder sogar physisch angegriffen zu werden. Nun kommt sogar noch hinzu, dass manche Unparteiischen sich regelrecht im Dreck umziehen und duschen müssen:

Denn Deutschland sind die Umkleidekabinen für Fußball-Schiedsrichter oft in einem desolaten Zustand, was für die Spielleiter einen regelrechten Albtraum darstellt. Diese beklagenswerten Bedingungen hatten Gerd Lamatsch (64), Vertriebsleiter und seit 48 Jahren Schiedsrichter beim Turnerbund 1888 Nürnberg, dazu inspiriert, eine bemerkenswerte Initiative auf seinem Instagram-Kanal ins Leben zu rufen. Unter dem Hashtag #KabinenHorror teilen Schiedsrichter aus ganz Deutschland ihre Erfahrungen mit den heruntergekommenen Umkleideräumen.

 

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Die bisher veröffentlichten Fotos sind wahrlich unglaublich und zeigen Kabinen, die im besten Fall als überfüllte Abstellkammern bezeichnet werden können. Im schlimmsten Fall handelt es sich um Räume, die normalerweise als Garagen für Motorroller dienen. Doch das ist noch nicht alles. Auf den Bildern sind verrostete Waschbecken, eingeschlagene Türen, unfertige Baustellen und von Schimmel befallene Duschen zu sehen.

 

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Auf der Seite berichten Schiedsrichter von unmöglichen Zuständen. So sollten sich Unparteiische im November, bei draußen drei Grad Celsius, in einer vier Quadratmeter großen Kabine ohne Heizung umziehen. Es gab total verdreckte Duschen mit einem Schlauch ohne Duschkopf, aus dem braunes Wasser kam.

 

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Doch verdeckte Kabinen sind nur das eine Problem im Leben von Schiedsrichtern. Die Männer und Frauen in Schwarz leben mitunter auch höchst gefährlich. So gab es bei einem Freizeitturnier der DJK Neuweiler (Regionalverband Saarbrücken) letzten Sommer einen tätlichen Angriff auf einen Fußball-Schiedsrichter bei dem ein 26-jähriger Mann aus Friedrichsthal dem Unparteiischen mit voller Wucht in den Rücken gesprungen ist (wir berichteten an dieser Stelle).

Für einen waschechten Skandal sorgte ein Vorfall während eines Spiels zwischen dem 1. FC Fitten und der SG Leuktal im Mai diesen Jahres, als der Schiedsrichter einen Spieler von Fitten nach einem Foulspiel mit einer roten Karte vom Platz stellte. Daraufhin wurde der Unparteiische von mehreren Spielern tätlich angegriffen und verletzt. Der Fall schlug so hohe Wellen, dass der Verein am Ende vom Spielbetrieb abmelden musst (wir berichteten an dieser Stelle).

Im Mai 2022 kam es auf dem Sportplatz in Losheim-Waldhölzbach im Laufe der Partie SV Waldhölzbach/Rappweiler 2 gegen den SV Erbringen ebenfalls zu einem Angriff auf den 66-jährigen Schiedsrichter aus Wadern. Er wurde nach einer gelb-roten Karte für einen Spieler des SV Erbringen von diesem mit beiden Händen gegen die Brust gestoßen, so dass er rückwärts zu Boden ging und mit dem Kopf auf den Boden aufschlug (wir berichteten an dieser Stelle).

 

 

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