Anwohner beschwert sich über Ruhestörung durch Blaulicht mit Martinshorn
Saarbrücken – Da ist aber jemand schwer genervt! Im Saarbrücker Ortsteil St. Arnual, genauer gesagt in der Julius-Kiefer-Straße, ist das laute Dröhnen des Martinshorns von Kranken- und Notarztwagen tagtäglich – auch in der Nacht – des Öfteren zu vernehmen. Die Straße dient als Hauptanfahrtsweg für alle Rettungsfahrzeuge, die Patienten zur Zentralen Notaufnahme des Winterbergklinikums bringen.
Ein Anwohner des Viertels hatte seinem Ärger über die Lärmbelästigung kürzlich Luft verschafft, indem er Plakate an Bäumen und Laternen befestigte. Auf den Plakaten schilderte er die Situation und forderte eine Lösung des Problems. Genauer gesagt forderte der genervte Anwohner „Ruhe“ auf der Straße. Die Saarbrücker Zeitung berichtete zuerst über diesen kuriosen Fall.
Mehrere Bewohner bestätigten gegenüber dem Blatt daraufhin die tatsächlich vorhandene Lärmbelästigung durch die Einsatzfahrzeuge. Sie berichteten, dass auch in den Nachtstunden Blaulicht-Fahrzeuge die schwer einsehbare Ampelkreuzung zur Saargemünder Straße mit eingeschaltetem Horn überqueren. Allerdings: Die Julius-Kiefer-Straße verbindet das auf dem Berg liegende Krankenhaus mit der saarländischen Hauptverkehrsader, der A620. Nicht selten müssen die Rettungsfahrzeuge die Autobahn nutzen, wenn im Falle eines Falles jede Sekunde zählt.
Die Stadt Saarbrücken erklärte, dass sie bisher keine offizielle Beschwerde über die Plakataktion erhalten habe. Die Plakate seien jedoch nicht genehmigt worden, da sie mit Kabelbindern an Bäumen befestigt wurden und dadurch die Baumrinde beschädigt werden könnte. Der Kommunale Ordnungsdienst hat die Plakate inzwischen entfernt.
Wie die Krankenwagen in Notfällen künftig lautlos zur Klinik kommen sollen, ließ der Bewohner offen. Ebenso fraglich ist, ob sich die Einsatzkräfte von diesen Plakaten beeindrucken lassen, wenn sie gleichzeitig um das Leben von Menschen kämpfen. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)