
SR in Finanznöten – Saar-Anstalt muss sechs Millionen einsparen
Saarbrücken – Angesichts der schlechten Zahlen der letzten Jahre sieht sich der Saarländische Rundfunk (SR) zu drastischen Sparmaßnahmen gezwungen. SR-Intendant Martin Grasmück kündigte an, dass in der kommenden Beitragsperiode von 2025 bis 2028 rund sechs Millionen Euro eingespart werden müssen. Dies wird auch personelle Konsequenzen haben: 17 Stellen sollen wegfallen, jedoch ohne direkte Entlassungen. Frei werdende Positionen sollen nicht neu besetzt werden.
Grasmücks Ankündigungen klingen wie eine Drohung: Die sechs Millionen Euro Einsparungen könnten nur der Anfang sein. Der SR hofft weiterhin auf eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags um 58 Cent auf 18,94 Euro pro Monat. Sollte dies nicht geschehen, seien, laut Verwaltungs- und Betriebsdirektor Dr. Alfred Schmitz, weitere Sparmaßnahmen unvermeidlich, was die Qualität des SR-Programms weiter beeinträchtigen könnte.
Die Bevölkerung steht einer Beitragserhöhung skeptisch gegenüber, auch wenn die Entscheidung darüber nicht bei ihnen liegt, sondern bei den Ländern. Einige Bundesländer, wie Thüringen, haben bereits starken Widerstand gegen eine Erhöhung angekündigt. Mitte Februar lehnte der Thüringer Landtag eine Erhöhung ab, was keine guten Aussichten für den SR und andere von Bayern und Baden-Württemberg mitfinanzierten Sendeanstalten bedeutet.
Der SR plant konkrete Einsparungen: Neben dem Stellenabbau soll es weitere mehr oder weniger populäre Maßnahmen geben. So wird unter anderem die TV-Show „Saartalk“ Ende des Jahres eingestellt und bei den Hörfunkwellen sollen durch die Übernahme der Abendstrecken im ARD-Verbund Entlastungen erzielt werden. Auch werden künftig einheitliche Nachrichten für alle SR-Hörfunkwellen produziert.
Auch für das Jahr 2024 sieht es düster aus. Der SR rechnet mit einem weiteren Defizit von 2,5 Millionen Euro, wie der Sender bekannt gab. Die finanziellen Herausforderungen werden somit weiterhin bestehen und die Zukunft des SR bleibt ungewiss. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)