Saar-SPD stinksauer über Bundestagswahl „Mitten in der Faasendzeit“
Saarbrücken – Die Ankündigung des Bundestagswahltermins am 23. Februar 2025 sorgt im politischen Saarland für gemischte Reaktionen. Nach Wochen der Debatte über den Wahltermin zeigte sich die Saar-SPD zwar zufrieden, dass nun offiziell ein fixes Datum steht. Esra Limbacher, Generalsekretär der Saar-SPD, kommentierte das Ende der Diskussionen jedoch mit deutlichen Worten: „Das unwürdige Gezerre um den Wahltermin hat endlich ein Ende. Friedrich Merz muss sich fragen, ob es wirklich wert ist, nur zwei Wochen früher und damit mitten in der Fastnachtszeit zu wählen“. Dabei beginnt der eigentliche Straßen“karneval“ mit der Weiberfastnacht erst am 27. Februar 2025. Der Rosenmontag ist gar erst am 03. März 2025 und findet damit ganze zehn Tage nach der Wahl statt. Zumal die Menschen auch bei vorgezogenen Bundestagswahlen per Brief im Vorfeld abstimmen können.
Limbacher kritisierte die Forderung der CDU und ihres Vorsitzenden Friedrich Merz, den Termin auf Januar vorzuziehen. „Friedrich Merz ist offensichtlich kein Faasebooze,“ sagte er und spielte damit auf die besondere Bedeutung der Fastnacht im Saarland und anderen Regionen an. Für viele Ehrenamtliche würde eine Wahl während der Karnevalszeit eine zusätzliche Belastung bedeuten, da sie traditionell in die Organisation von Veranstaltungen wie Prunksitzungen und Umzüge involviert sind. Trotz der Terminverlegung betonte Limbacher jedoch: „Ob 23. Februar oder 9. März: die Saar-SPD ist bereit für die Bundestagswahl.“
In den nächsten Wochen werde die Saar-SPD die Nominierungs- und Aufstellungsverfahren vorantreiben, um ihren Wahlkampf vorzubereiten. Limbacher erklärte, das Ziel sei klar: „Wir setzen alles daran, in einem engagierten Wahlkampf die Bürgerinnen und Bürger zu überzeugen und unser Ziel zu erreichen, wieder alle vier Wahlkreise im Saarland für die SPD zu gewinnen.“
Aufseiten der CDU sieht man die Entscheidung über den Termin ebenfalls mit Erleichterung, jedoch aus einer anderen Perspektive. Stephan Toscani, Landesvorsitzender der CDU Saar, äußerte sich zu der Festlegung des Wahltermins: „Endlich herrscht Klarheit.“ Dabei kritisierte er, dass Bundeskanzler Olaf Scholz die Verantwortung für die Terminfindung den Fraktionsvorsitzenden überlassen habe. Toscani lobte Merz‘ Rolle bei der Einigung und sah darin einen Beweis für die Führungsstärke des CDU-Vorsitzenden: „Friedrich Merz hat das traurige Schauspiel von Scholz beendet und die Führungsstärke gezeigt, die ein Kanzler braucht.“
Die Debatte um den Wahltermin zeigt, dass sowohl die SPD als auch die CDU unterschiedliche Schwerpunkte setzen, jedoch nun mit der Klarheit über das Datum ihren Wahlkampf gezielt vorbereiten können. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie die Parteien auf die spezielle Wahlkampfzeit – mitten in der Fastnachtsperiode – reagieren und welche Themen sie in den Vordergrund stellen, um die Wählerinnen und Wähler im Saarland zu mobilisieren. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)