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Manipulation oder Schlamperei? ZDF-Beitrag über Merz sorgt für Kritik

Mainz/Saarbrücken – Die Glaubwürdigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks steht erneut in der Kritik. Bereits der Saarländische Rundfunk (SR) sorgte für Diskussionen, als er von einer „friedlichen“ Silvesternacht berichtete, während Polizei und Rettungskräfte ein gänzlich anderes Bild zeichneten. Auch der bewusste Verzicht auf Herkunftshinweise zu tatverdächtigen Personen (wir berichteten an dieser Stelle davon) wurde in der Vergangenheit oft thematisiert. Nun gerät das ZDF in den Fokus – diesmal mit einem fragwürdigen Beitrag über den CDU-Parteitag am 3. Februar 2025 in der „Heute“-Sendung.

Konkret geht es um die Berichterstattung über die Rede von Parteichef und Kanzlerkandidat Friedrich Merz. Dieser sprach auf dem Parteitag über die Vorwürfe, die CDU habe geplant, mit Duldung der AfD ein Gesetz zur Migration durch den Bundestag zu bringen. Dabei betonte Merz unmissverständlich, dass eine Zusammenarbeit mit der AfD nicht infrage komme. Im frei verfügbaren Originalmitschnitt auf YouTube ist zu sehen, dass die Delegierten in der Halle seine Worte mit frenetischem Applaus und Standing Ovations quittieren.

Doch genau diesen Moment schnitt das ZDF in seinem Beitrag heraus. Stattdessen zeigt die „Heute“-Sendung Merz‘ Rede, ‚blendet‘ jedoch kurz vor dem aufbrandenden Applaus um – auf Delegierte, die scheinbar gelangweilt in ihren Sitzen verharren. Die Off-Sprecherin kommentiert dies mit den Worten: „Trotzige Zustimmung auch bei den Delegierten aus West wie Ost“. Wir haben beide Videos am Ende des Beitrags für Euch noch mal gegenüber gestellt.

Für viele Zuschauer stellt sich nun die Frage: War das ein ’nur‘ ein handwerklicher Fehler oder eine bewusste Manipulation? Vor allem, wenn es um ein Thema geht, welches Deutschland so kurz vor der Wahl in zwei Hälften spaltet. Der Beitrag schlägt aber nicht nur im Internet hohe Wellen, auch andere Medien, wie die ‚FAZ‚ oder die ‚Berliner Zeitung‚ haben über den ZDF-‚Fauxpas‘ berichtet. Die Reichweite der „Heute“-Sendung ist beträchtlich – mit einer Durchschnittsquote von 3,6 Millionen Zuschauern pro Sendung (Quelle: Statista, 2024) zählt sie zu den meistgesehenen Nachrichtenformaten in Deutschland.

Angesichts eines Jahresetats von rund 2,5 Milliarden Euro (Quelle: ZDF), der sich größtenteils aus dem Rundfunkbeitrag finanziert, ist es kaum vorstellbar, dass solche vermeintlichen „Fehler“ zufällig passieren – und dieser ausgerechnet auch noch im ZDF-Flaggschiff „Heute“. Allein 2,15 Milliarden Euro stammen aus den Beiträgen der Bürger, weitere Einnahmen generiert das ZDF durch Werbung und Sponsoring. Pro Haushalt fallen monatlich 18,36 Euro an, davon fließen 4,69 Euro direkt an das ZDF. Umso schwerer wiegt der Vorwurf, dass durch den Schnitt ein falscher Eindruck erweckt werden sollte.

Die Kritik an der Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender wächst. Gerade in Zeiten zunehmender Polarisierung sollte ein Nachrichtenformat wie „Heute“ Wert auf sachliche und objektive Berichterstattung legen – und nicht durch fragwürdige Schnitte zur Meinungsbildung beitragen. Andernfalls bleibt die Frage: Wie viel Qualität bekommt der Gebührenzahler eigentlich noch für 2,5 Milliarden Euro?

Hier der Beitrag des ZDF (Quelle: ZDF Heute, 3. Februar 2025):

 

Und hier der Originalauschnitt des Parteitags (Quelle: YouTube CDU, 3. Februar 2025):

 

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