Binnen weniger Stunden: Tatverdächtiger nach Saarbrücker Bus-Angriff geschnappt

Saarbrücken – Na also, irgendwie war klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis der Täter geschnappt wird. Nach dem gefährlichen Angriff in einem Linienbus am Saarbrücker Hauptbahnhof im September 2024 hat die Polizei heute Morgen einen schnellen Ermittlungserfolg vermeldet: Der mutmaßliche Täter wurde nur wenige Stunden nach Beginn der Öffentlichkeitsfahndung identifiziert.

Rückblick: Am 11. September 2024 versprühte ein bislang unbekannter Mann in einem Bus am Hauptbahnhof eine bislang nicht exakt identifizierte reizende Substanz – vermutlich Pfefferspray. Mehrere Fahrgäste erlitten Reizungen und mussten medizinisch behandelt werden. Der Täter entkam unerkannt, die Ermittlungen zogen sich über Monate hin.

Am heutigen Morgen veröffentlichte die Polizei schließlich Fotos des Täters aus der Überwachungskamera des Busses – deutlich zu erkennen war ein markantes Hals-Tattoo. Nur dreieinhalb Stunden später war die Suche beendet: Der Mann wurde identifiziert. Die Öffentlichkeitsfahndung wurde eingestellt.

Immer wieder äußern Leser Unverständnis darüber, warum solche Bilder nicht früher veröffentlicht werden – schließlich konnte der Gesuchte nun in Rekordzeit gefunden werden. Die Veröffentlichung von Bildern ist ein starker Eingriff in die Persönlichkeitsrechte und wird deshalb rechtlich nur als letztes Mittel eingesetzt.

Bevor eine Öffentlichkeitsfahndung erlaubt wird, muss die Polizei alle anderen Ermittlungswege ausschöpfen – etwa Zeugenaussagen, interne Abgleiche und forensische Untersuchungen. Erst wenn diese keinen Erfolg bringen und die Tat schwer genug wiegt, kann ein Gericht die Veröffentlichung der Bilder genehmigen. Das dient dem Schutz vor Fehlidentifizierungen und dem Missbrauch persönlicher Daten – eine sorgfältige Abwägung zwischen Datenschutz und öffentlichem Interesse ist hier Pflicht. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)