
„Zukunft Blau-Schwarz“: Fans stellen umfassende Reformpläne für den FCS vor
Saarbrücken – Mit einer weitreichenden Reforminitiative wollen Teile der Fanszene des 1. FC Saarbrücken den Traditionsverein strukturell und organisatorisch neu aufstellen. Unter dem Titel „Zukunft Blau-Schwarz“ präsentierte die Fangruppierung Virage Est Saarbrücken gemeinsam mit weiteren Unterstützern am Mittwoch (20. August 2025) ihre Vorstellungen für eine Modernisierung des Vereins.
Im Zentrum der Initiative stehen drei Bausteine: eine Satzungsänderung, ein verbindliches Leitbild sowie konkrete Zielvereinbarungen für die Führungsgremien des Vereins. Ziel sei es, den FCS zukunftssicher und professioneller aufzustellen.
Kernpunkt ist eine grundlegende Reform der Vereinsstrukturen. Nach den Vorstellungen der Initiative sollen künftig drei hauptamtliche Vorstände die Bereiche Sport, Finanzen sowie Strategie, Marketing & Vertrieb verantworten. Das bisherige ehrenamtliche Präsidium würde in dieser Form wegfallen. Die Besetzung und Kontrolle der Vorstände soll durch den von den Mitgliedern gewählten Aufsichtsrat erfolgen.
Zusätzlich sieht der Vorschlag die Direktwahl eines Vereinspräsidenten und seines Stellvertreters durch die Mitgliederversammlung vor. Damit wären die repräsentativen Aufgaben des Vereins klar von den operativen Funktionen getrennt.
Neben der Satzung schlägt die Initiative ein umfassendes Leitbild für den FCS vor. Es soll festschreiben, wofür der Verein künftig stehen will – von der Traditionspflege über die Förderung des Frauen- und Breitensports bis hin zu gesellschaftlicher Verantwortung und nachhaltigem Wirtschaften. Auch das öffentliche Auftreten des Vereins soll durch klare Grundsätze geprägt sein.

Darüber hinaus sollen Zielvereinbarungen mit den hauptamtlichen Vorständen und leitenden Angestellten eingeführt werden. Diese betreffen unter anderem sportliche Strategien, finanzielle Transparenz, Sponsorengewinnung und Krisenkommunikation. Teile dieser Vereinbarungen könnten vertraulich bleiben, andere sollen der Mitgliedschaft regelmäßig berichtet werden.
Die Pläne wurden bereits in der vergangenen Woche dem Aufsichtsrat und dem Präsidium vorgestellt. Nachdem Inhalte gestern frühzeitig nach außen gedrungen waren, entschied sich die Initiative nun für eine vorzeitige Veröffentlichung. Weil die Saarbrücker Zeitung (SZ) fälschlicherweise behauptet, dass „…die einflussreiche Virage Est…sich ausgiebig mit dem Thema beschäftigt und selbst einen Fahrplan zu einer Art Ausgliederung ausgearbeitet hat“, betonen die FCS-Ultras: „Wir stellen daher auch gerne hier nochmal klar: Wir positionieren uns gegen eine Ausgliederung der Profiabteilung des 1. FC Saabrücken e.V. Unsere Vision bewirkt das Gegenteil. Wir stärken die Stimme der Mitgliedschaft und fördern eine Bekennung aller Akteure zu einem e.V.“

Um die Satzungsänderung zeitnah auf den Weg zu bringen, strebt die Fangruppierung die Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Herbst 2025 an. Dafür sollen in den kommenden Wochen Unterschriften stimmberechtigter Mitglieder gesammelt werden.
Hinter der Initiative stehen neben Virage Est Saarbrücken und dem Förderkreis auch zahlreiche Fangruppen, darunter die Boys Saarbrücken, Clique Canaille, Nordsaarjugend, Droogs Saarbrücken, Young Side Saarbrücken sowie die Forza Crew Saarbrücken.

Ob und in welcher Form die vorgeschlagenen Änderungen umgesetzt werden, entscheidet letztlich die Mitgliederversammlung des Vereins. Klar ist jedoch: Mit der Kampagne „Zukunft Blau-Schwarz“ ist eine intensive Debatte über die künftige Ausrichtung des 1. FC Saarbrücken eröffnet. Weitere Infos zur Kampagne gibt es auf der Homepage des Fördervereins Virage Est (hier klicken).