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Neues Tierversuchslabor an Saar-Uni – Ärzte und Grüne kämpfen dagegen

Saarbrücken – Im Saarland, genauer im Science Park Saar an der Saar-Universität, steht die Eröffnung eines neuen Tierversuchslabors unmittelbar bevor. Dieses Labor, das für Tests von Medikamenten und Chemikalien bis zu 1.500 Tiere beherbergen soll, hat nach gescheiterten Versuchen, sich in Bexbach niederzulassen, nun im März die notwendige Genehmigung vom Landesamt für Verbraucherschutz erhalten.

Diese Entscheidung hat weitreichende Kritik ausgelöst, insbesondere vom Verein Ärzte gegen Tierversuche, der argumentiert, dass die Genehmigung das Festhalten an einer veralteten und ethisch bedenklichen Praxis darstellt.

Die Grünen im Saarland haben sich in einer aktuellen Pressemitteilung ebenfalls gegen die Einrichtung des Labors ausgesprochen. Deren Landesvorsitzender, Volker Morbe, betont, dass der Einsatz von Tieren in der Forschung nicht nur unnötiges Leiden verursacht, sondern oft auch wissenschaftlich limitiert ist, da Ergebnisse nicht immer auf den Menschen übertragbar sind. Die Grünen fordern mehr Transparenz und eine öffentliche Diskussion über das Vorhaben, insbesondere an der Universität des Saarlandes.

Die Kritik wird auch von der wissenschaftlichen Gemeinschaft geteilt. Experten wie Dr. Johanna Walter von Ärzte gegen Tierversuche bemängeln, dass Tierversuche oft irreführend sind und den wissenschaftlichen Fortschritt eher behindern als fördern. Sie weisen darauf hin, dass viele der in Tierversuchen als sicher und wirksam eingestuften Medikamente in klinischen Studien am Menschen scheitern.

Die kontroverse Entscheidung, das Labor zu genehmigen, steht im Widerspruch zu einem wachsenden wissenschaftlichen Konsens und den ethischen Bedenken gegenüber Tierversuchen. Kritiker argumentieren, dass moderne Alternativen wie zellbasierte Methoden und Computersimulationen nicht nur humaner, sondern oft auch effektiver sind. Die Debatte zeigt deutlich die Spannungen zwischen traditionellen Forschungsansätzen und dem Druck, moderne, ethisch vertretbare Methoden zu adoptieren. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)

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