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Bei Weidel-Auftritt: Proteste gegen AfD-Veranstaltung in Kusel

Kusel – (Bildergalerie am Ende des Beitrags) Während AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel am Samstagabend in der Fritz-Wunderlich-Halle zu Anhängern sprach, fand zeitgleich eine Protestkundgebung gegen die Veranstaltung statt. Nach Angaben der Organisatoren nahmen rund 1.000 Menschen an der Demonstration teil, die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf etwa 600.

Bild: Thorsten Kremers

Die Protestkundgebung wurde von einem breiten Bündnis aus politischen Parteien, Organisationen und Initiativen organisiert, darunter die Grünen, die SPD und „Omas gegen Rechts“. Ziel der Demonstration war es, gegen die Politik der AfD zu protestieren und ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen.

Versammlungsleiter Hans-Christian von Steinaecker, ehemaliger Vorsitzender des Presbyteriums in Kusel, eröffnete die Kundgebung mit einer Rede, in der er eine Strategie der konsequenten Ausgrenzung von AfD-Mitgliedern und Sympathisanten forderte. Er sprach sich dafür aus, ihnen nicht mehr die Hand zu geben, sie nicht mehr in Geschäften zu bedienen und sie bei Veranstaltungen nicht zu dulden. „Auf unseren Ortseingangsschildern werden wir jetzt lesen ‚AfD, ne!‘“, so von Steinaecker. Seine Forderungen wurden von den Demonstranten mit lautem Applaus befürwortet.

Bild: Thorsten Kremers

Ein kritischer Zwischenruf aus der Menge führte jedoch zu einem Zwischenfall. Ein Mann trat aus der Gruppe der Demonstranten hervor und äußerte, dass er eine andere Meinung als der Redner habe. Bevor er weiter ausführen konnte, wurde er von Buhrufen übertönt und mit „Nazis raus“-Rufen konfrontiert. Ordner, Polizei und das Ordnungsamt führten ihn schließlich unter Protest ab. Der Mann versuchte sich anschließend zu erklären und gab an, dass er kein AfD-Anhänger sei, sondern selbst gegen die Partei demonstriere. Im anschließenden Gespräch mit der Polizei kritisierte er, dass Meinungsfreiheit und Kritikfähigkeit auch auf Demonstrationen gewahrt bleiben sollten.

Bild: Thorsten Kremers

Auf die Frage nach der Ähnlichkeit seiner Forderung mit historischen Boykott-Aufrufen der 1930er Jahre, betonte von Steinaecker später, dass eine solche Analogie nicht gewollt sei. „Wenn wir keine Opfer bringen wollen, werden wir überrollt von der AfD. Dann muss es eben heißen: ‚Ich gehe auch das Risiko ein, weniger Umsatz zu machen. Das muss dann mal sein‘“, so der Redner.

Bild: Thorsten Kremers

Die Protestveranstaltung verlief laut Polizei weitgehend friedlich. Alice Weidel wurde über einen gesonderten Eingang in die Halle geleitet und kam nicht mit den Demonstranten in Kontakt. Bis etwa 19:45 Uhr hielten die Demonstranten Reden und sangen Lieder. Nach Angaben der Einsatzkräfte blieb die Lage ruhig. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)

Hier das Statement von Versammlungsleiter Hans-Christian von Steinaecker:

Hier die Bildergalerie:

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