Zombieland“ mitten in Saarbrücken – Anwohner schlagen Alarm
Saarbrücken – Als die britische Boulevardzeitung The Sun Frankfurt während der EM als „Zombieland“ bezeichnete, ging ein Aufschrei durch die Republik. Grund war das Elend rund um den Hauptbahnhof, wo Drogenabhängige apathisch und verwahrlost durch die Straßen taumeln.

Wer aber glaubt, dafür extra nach Hessen fahren zu müssen, irrt. Denn Szenen wie aus einem Endzeitfilm gibt es auch direkt vor unserer Haustür – mitten in Saarbrücken, im Bereich Brauerstraße/Kantstraße.
Nach unserer gestrigen Berichterstattung über den tragischen Bahnunfall, bei dem ein 18-Jähriger von einem Zug erfasst und lebensgefährlich verletzt wurde, meldeten sich mehrere Anwohner bei unserer Redaktion. Aufgrund ihrer gesellschaftlichen Bekanntheit wollen sie anonym bleiben – doch ihre Schilderungen zeichnen ein verstörendes Bild:
„Der städtische Parkplatz an der Brauerstraße ist ein rechtsfreier Raum geworden. Hier wird rund um die Uhr gedealt, gespritzt und öffentlich uriniert. Selbst sexuelle Handlungen in aller Öffentlichkeit sind keine Seltenheit – und das nur wenige Meter von einem Kindergarten entfernt.“
Besonders brisant: Der hintere Bereich des Parkplatzes führt ungehindert zu den Bahngleisen – genau dort, wo sich gestern das Unglück ereignete. Anwohner berichten, dass dieser Weg täglich von Drogenabhängigen und Dealern genutzt werde. „Jeder weiß, dass man hier problemlos auf die Gleise kommt. Und trotzdem passiert nichts“, heißt es.

Unsere eigenen Beobachtungen bestätigen die Aussagen der Anwohner: Mehrere Drogenabhängige bewegen sich torkelnd, mit leerem Blick und abwesend durch das Areal – wie in Zeitlupe, wie ferngesteuert. Der Anblick erinnert fatal an die „Zombieland“-Szenen aus Frankfurt. Erschreckend zu sehen, wie diese Menschen, gefangen in ihrer Sucht, mitten im Wohngebiet, 100 Meter von einem Kindergarten entfert, ihr Dasein fristen – während Passanten, Schüler und Kinder tagtäglich daran vorbeigehen müssen.
Früher habe die städtische Betreibergesellschaft zeitweise einen Sicherheitsdienst eingesetzt. Heute sammeln städtische Mitarbeiter jeden Tag mehrere Säcke Müll ein – der Parkplatz bleibt dennoch ein Brennpunkt. „Jetzt in den Ferien ist der Platz fast leer. Aber nach den Ferien kommen wieder die TGBBZ-Schüler.

Die Forderung der Anwohner ist klar: Mehr Kontrollen, bauliche Sicherungen zu den Gleisen und eine dauerhafte Präsenz von Polizei oder Ordnungsamt. „Wir wollen nicht, dass unser Viertel zu einem Saarbrücker ‚Zombieland‘ verkommt“, sagt ein Betroffener – und blickt sorgenvoll in Richtung Herbst. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)



