
Missbrauchsvorwürfe gegen Ex-Trainerin: SLB ringt nach Antworten
Saarbrücken – Nach Berichten der „Saarbrücker Zeitung (SZ)“ über mutmaßliche Übergriffe einer früheren Honorartrainerin im saarländischen Leichtathletikverband (SLB) sieht sich der Verband in der Defensive. Laut Stellungnahme habe man im April 2025 von einer ehemaligen Sportlerin erstmals konkrete Vorwürfe erhalten – Vorfälle, die acht Jahre zurückliegen sollen.
Die Trainerin habe kurz darauf von sich aus alle Funktionen niedergelegt, weshalb der SLB keine Suspendierung veranlasste. Strafrechtlich relevante Punkte habe „man nicht erkennen können“.
Auf die neuerlichen Enthüllungen, wonach drei weitere Sportlerinnen betroffen sein sollen, reagierte der SLB am 20. August mit dem Hinweis, diese Fälle seien dem Verband „nicht bekannt“. Da die Vorwürfe anonym seien, fehle es an Details. Dennoch habe man die unabhängige PSG-Beauftragte eingeschaltet und die Trainerin um Stellungnahme gebeten.
Kritiker bemängeln, dass der Verband trotz früher Hinweise über Jahre keine breitere Aufarbeitung in Gang setzte. Zudem bleibt unklar, weshalb der SLB erst jetzt die Frage stellt, ob seine Schutzmechanismen überhaupt ausreichen. Gerade im Nachwuchssport wird seit Langem auf transparente Beschwerdewege gedrängt.
Ob die vom SLB angekündigte Prüfung tatsächlich Konsequenzen nach sich zieht, ist offen. Klar ist: Die Diskussion über den Schutz junger Athletinnen im Saar-Sport wird mit den jüngsten Fällen neu angeheizt – und stellt den Leichtathletikverband unter Druck. Ein „Weiter so“ darf es nicht geben! JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)