Nach frühem WM-Aus: Hasspostings gegen Darts-Profi Clemens
Saarwellingen / London – Nach seinem frühen Ausscheiden bei der Darts-WM in London muss Gabriel Clemens, Darts-Profi aus Saarwellingen, eine Flut von Hass und Beleidigungen über sich ergehen lassen. Der Spieler, der mit großen Hoffnungen an den Start gegangen war, zeigte sich in einem Statement auf seinem Instagram-Account selbstkritisch und enttäuscht über seine Leistung. Dennoch bleibt er angesichts der Anfeindungen fassungslos und wendet sich mit eindringlichen Worten an seine Kritiker.
„Kritik ist legitim und auch wichtig,“ betonte Clemens, der sich selbst nach dem Spiel reflektierte. Doch anstelle sachlicher Rückmeldungen erhielt er eine Welle an hasserfüllten Kommentaren, die jegliches Maß verloren haben. Besonders schockierend sei für ihn, dass einige der Verfasser Profilbilder mit Kindern verwenden. „Ich hoffe, Eure Kinder suchen sich andere Vorbilder,“ schrieb der Spieler mit deutlicher Betroffenheit.
Dabei geht es nicht nur um die sportliche Leistung. Gabriel Clemens erinnert daran, dass es in der Welt weitaus größere Probleme gibt als ein verlorenes Spiel. Er ruft dazu auf, insbesondere in der Weihnachtszeit einen Moment innezuhalten und über den eigenen Umgangston nachzudenken. In einer Zeit, die von Solidarität und Mitgefühl geprägt sein sollte, wirken Hassbotschaften wie diese umso erschütternder.
Es ist traurig, dass ein Mensch, der hart für seinen Erfolg arbeitet, für eine sportliche Niederlage derart verbal angegriffen wird. Kritik, die auf Leistung abzielt, ist selbstverständlich erlaubt. Doch wenn sie in Beleidigungen und Hass umschlägt, hat das nichts mehr mit fairer Auseinandersetzung zu tun. Solches Verhalten ist nicht nur respektlos, sondern auch ein Spiegelbild eines wachsenden Problems in unserer digitalen Gesellschaft.
Wir sollten uns alle fragen, welche Werte wir in unserer Kommunikation vermitteln wollen – nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch unseren Kindern gegenüber. Hass und Hetze haben keinen Platz, weder im Sport noch anderswo. Es ist an der Zeit, eine respektvolle Diskussionskultur zu pflegen und daran zu erinnern, dass hinter jeder Leistung und jedem Namen ein Mensch steht – wie Gabriel Clemens, der sich trotz der Anfeindungen auf das konzentriert, was wirklich zählt. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)