Werbung

Vorwürfe gegen Lehrer: Vater berichtet von Gewalt an Saarlouiser Schule

Saarlouis – Ein Vater aus Saarlouis erhebt schwere Vorwürfe gegen die Johann-Hinrich-Wichern-Schule. Nach seinen Schilderungen soll ein Lehrer seinen 11-jährigen Sohn Finn-Luca am Dienstag, dem 17. Dezember 2024, körperlich angegangen haben. Der Vater beschreibt, dass sich der Junge geweigert habe, bei Regen und Kälte die Pause im Freien zu verbringen. Der Lehrer habe daraufhin versucht, ihn gewaltsam nach draußen zu ziehen und dabei das Kind am Handgelenk gepackt.

Laut einem ärztlichen Attest, welches unserer Redaktion vorliegt, zeigte die linke Hand des Kindes nach dem Vorfall eine Rötung und war schmerzhaft. Zudem berichtet der ebenfalls in Saarlouis praktizierende Arzt, dass Finn-Luca nun große Angst vor weiteren Vorfällen in der Schule habe. Der Vater äußerte zudem Kritik an der Kommunikation mit der Schule: E-Mails würden nicht beantwortet, Telefonate blieben erfolglos, und auch ein vereinbarter Termin mit dem Integrationslehrer sei ohne die nötigen Unterlagen nicht zielführend gewesen.

Die Schule selbst beschreibt sich im Internet als „eine Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung“. Dies bedeute, dass „wir versuchen unseren SchülernInnen, deren individuelle Situationen und Verhaltensweisen oft sehr herausfordernd sind, Halt zu geben. Hierbei berücksichtigen wir deren psychische Entwicklung und versuchen spezifische Lösungen zu finden“.

Die Schulleitung reagierte auf eine Anfrage unserer Redaktion nur knapp und verwies auf die Pressestelle des Ministeriums für Bildung und Kultur. Das Ministerium teilte mit, dass der Fall derzeit untersucht werde, aber aus Verfahrensschutzgründen keine weiteren Informationen veröffentlicht werden könnten. Auch der Saarlouiser Oberbürgermeister Marc Speicher verwies auf die Zuständigkeit des Landes und des Kultusministeriums.

Ein Blick auf die Google-Bewertungen der Schule zeigt, dass dies nicht der erste kritische Bericht ist. Mit einem Schnitt von 2 von 5 Sternen wird die Schule insgesamt schlecht bewertet. Eine Bewertung lautet: „Schlechte Schule. Lehrer sind inkompetent und frech. Mitschüler sind unter aller Sau. Alle rauchen und spielen Spiele auf dem Handy im Unterricht. Eine Lehrerin ist handgreiflich gegenüber Schülern.“ Ein anderer Nutzer beschreibt: „Wirklich das Allerletzte. Der stellvertretende Schuldirektor dreht sich alles, wie er es braucht, und ist maßlos überfordert.“ Auch wenn solche Bewertungen nicht repräsentativ sind, können sie ein wichtiger Indikator für strukturelle Probleme sein.

Der Arm des Jungen, nachdem ihn ein Lehrer gepackt haben soll – Bild: Privat

Für die Familie bleibt die Situation belastend. Der Vater berichtet, dass sein Sohn ohnehin Schwierigkeiten in der Schule habe. Finn-Luca wird nach Angaben des Vaters nur zwei Stunden täglich beschult, und selbst bei Krankheit fehle es an Unterrichtsmaterialien. Ein Halbjahreszeugnis sei nicht bewertbar, was der Vater als katastrophal für die Bildung seines Kindes beschreibt.

Ob sich die Vorwürfe gegen den Lehrer bestätigen, bleibt unklar. Der Vorfall steht weiterhin im Raum und belastet das Verhältnis zwischen der Familie und der Schule erheblich. Unsere Redaktion wird weiter an dem Thema dran bleiben. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"

Werbeblock erkannt

Bitte unterstützen Sie uns, indem Sie Ihren Werbeblocker deaktivieren