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Einbruch oder harmloses Graffiti? Wann ein seltsames Zeichen an der Haustür gefährlich sein kann
Eine kleine Kreidemarkierung an der Haustür, ein unscheinbares Symbol am Briefkasten oder eine eingeritzte Kerbe im Türrahmen – für viele Menschen sind solche Zeichen kaum der Rede wert.
Polizei und Sicherheitsexperten warnen jedoch immer wieder: Bestimmte Markierungen können Hinweise auf geplante Einbrüche sein. Kriminelle nutzen diese Codes, um Häuser zu markieren, die für einen Einbruch besonders attraktiv sind.
Die Geheimsprache der Einbrecher: Was hinter den Symbolen steckt
Die Methode ist nicht neu: Schon seit Jahrzehnten setzen organisierte Banden sogenannte Gaunerzinken ein, um potenzielle Ziele auszuspähen.
Bei diesen handelt es sich um einfache Symbole, die auf Fassaden, Zäunen oder Briefkästen hinterlassen werden. Für Eingeweihte haben sie eine klare Bedeutung. Ein Kreis bedeutet beispielsweise in der Regel, dass in dem Haus eine ältere Person lebt, die sich schlecht verteidigen kann. Ein X weist meist darauf hin, dass das Haus bereits ausgeraubt wurde.
Die Polizei beobachtet, dass diese Zeichen häufig von Kriminellen hinterlassen werden, die das Viertel zunächst unauffällig erkunden. Sie klopfen dazu etwa an Türen und geben sich als Handwerker oder Spendensammler aus. Auf diese Weise finden sie heraus, ob jemand zu Hause ist. Wenn sich eine günstige Gelegenheit bietet, hinterlassen sie eine Markierung – oft mit Kreide oder einem unscheinbaren Kratzer am Türrahmen. Das nächste Mitglied der Bande nutzt die Information dann, um gezielt zuzuschlagen.
Wann Hausbesitzer aufmerksam werden sollten
Dennoch bedeutet nicht jede Markierung automatisch Gefahr. Auch Kinder malen gerne mit Kreide auf Gehwege oder Hauswände. Nachbarn können ebenfalls versehentlich Zeichen hinterlassen, die vollkommen harmlos sind.
Dennoch raten Experten dazu, wachsam zu bleiben. Ein plötzlich auftauchendes Symbol, das vorher nicht da war, sollte immer hinterfragt werden. Gerade in Wohngegenden, in denen in letzter Zeit vermehrt Einbrüche gemeldet wurden, ist besondere Vorsicht geboten.
Ein weiteres Indiz für mögliche kriminelle Absichten sind manipulierte Namensschilder oder Klingelschilder. In manchen Fällen werden diese von Einbrechern absichtlich entfernt oder überklebt, um zu testen, ob jemand die Veränderung bemerkt. Hausbesitzer, die ihre Schilder erneuern oder individuell gestalten möchten, können dafür auf Anbieter wie otypo.de zurückgreifen, die personalisierte Schilder und Stempel für den privaten und geschäftlichen Gebrauch anbieten. Sollte plötzlich ein fremdes oder unbekanntes Schild an der eigenen Tür auftauchen, ist dies immer als ernstes Warnzeichen zu betrachten.
Wann ist eine Reaktion erforderlich?
Wer verdächtige Zeichen an seiner Haustür oder in der Umgebung entdeckt, sollte sie am besten umgehend entfernen. Kreidezeichen lassen sich leicht wegwischen, Kratzer können überstrichen werden. Wichtig ist außerdem, sich nicht nur um das eigene Haus zu kümmern, sondern auch die Nachbarn zu informieren. Gerade ältere Menschen oder Alleinlebende sind sich oft nicht bewusst, dass sie möglicherweise ins Visier von Kriminellen geraten sind.
Die Polizei rät darüber hinaus dazu, verdächtige Beobachtungen direkt zu melden. Wenn sich beispielsweise fremde Personen auffällig häufig im Viertel aufhalten oder gezielt an Türen klingeln, kann eine schnelle Reaktion dafür sorgen, dass Einbrüche verhindert werden. Viele Polizeibehörden bieten zudem Beratungen zur Einbruchsprävention an und informieren darüber, welche Schutzmaßnahmen sinnvoll sind.
Technische Sicherheitsmaßnahmen als Prävention
Neben einer wachsamen Nachbarschaftshilfe hilft auch moderne Sicherheitstechnik dabei, ungebetene Gäste abzuschrecken.
Bewegungsmelder, einbruchhemmende Türen und Fenster sowie Überwachungskameras sind längst nicht mehr nur für Gewerbeimmobilien sinnvoll. Smarte Türschlösser und Gegensprechanlagen mit Kamerafunktion ermöglichen es, auch aus der Ferne zu sehen, wer vor der Tür steht.
Ein besonders einfacher, aber dennoch häufig unterschätzter Schutz besteht in einer gut sichtbaren Außenbeleuchtung. Einbrecher meiden in der Regel hell erleuchtete Eingänge, da sie das Risiko fürchten, entdeckt zu werden.
Auch das regelmäßige Entfernen von Zeitungen aus dem Briefkasten und das gelegentliche Hoch- und Runterlassen von Rollläden signalisiert, dass das Haus bewohnt ist – selbst wenn die Bewohner gerade im Urlaub sind.