Brandgefahr durch Grabvasen? Neunkirchen verbannt das Glas vom Friedhof!
Neunkirchen – Was wie ein Aprilscherz klingt, ist bitterer Ernst: Auf den Friedhöfen der Kreisstadt dürfen ab sofort keine echten Kerzen mehr brennen – und auch Grabvasen aus Glas stehen unter Generalverdacht! Der Grund? Brandgefahr!
In einer aktuellen Pressemitteilung schlägt die Stadtverwaltung Alarm: Wegen der anhaltenden Trockenheit sei es zu gefährlich, brennbare oder gläserne Gegenstände auf den Gräbern stehen zu lassen. Doch Moment mal – kann ein einfacher Glaskrug wirklich ein Inferno auslösen? Glas als Brandstifter? Experten winken ab!
Der Mythos hält sich hartnäckig: Eine achtlos weggeworfene Flasche soll wie ein Brennglas wirken, Sonnenstrahlen bündeln und trockenes Gras in Flammen setzen. Klingt dramatisch – ist aber eher Hollywood als Hitzewelle.
Laut Brandschutzexperten ist die Gefahr durch Glas schlicht überbewertet. Die Voraussetzungen für eine spontane Entzündung durch eine Scherbe sind so speziell, dass sie fast nie eintreten: Der Winkel muss exakt stimmen. Das Sonnenlicht muss stark und punktgenau fallen. Und das Zündmaterial muss perfekt im Fokus liegen.
„In der Realität ist das extrem unwahrscheinlich“, sagen selbst Feuerwehrleute. In den offiziellen Brandstatistiken taucht die „Glasscherbe“ nicht einmal auf.
Glasverbot – über das Ziel hinausgeschossen?
Trotzdem müssen sich Trauernde nun umstellen: Kein Kerzenlicht mehr für die Liebsten, keine hübschen Glasobjekte auf den Gräbern. Alles im Namen des Brandschutzes. Aber schützt man hier wirklich den Friedhof – oder nur einen Mythos?
Fakt ist: Offenes Feuer und Zigaretten sind ein echtes Risiko bei dieser Trockenheit. Aber Glas? Das hat mehr mit Symbolpolitik zu tun als mit echter Gefahr.




