Treofan in der Krise: Löhne ausstehend, Zukunft ungewiss
Neunkirchen – Der einst bedeutende Folienhersteller Treofan sieht sich derzeit mit einer schweren Finanz- und Personalkrise konfrontiert: Laut aktuellen SR-Berichten wurden die Gehälter des vergangenen Monats bislang nicht an die Beschäftigten ausgezahlt. Es kam in den letzten Monaten wiederholt zu Produktionsstillständen, und eine Betriebsversammlung wurde bereits einberufen.
Der Ursprung der Probleme liegt offenbar tiefgreifend. Der indische Konzern Jindal, der das Werk 2018 übernommen hatte, hatte zuvor bereits Produktionskapazitäten in den Niederlanden und den USA reduziert. Nun steht – laut SR – der Verdacht der Insolvenzverschleppung im Raum.
Treofan ist nicht nur ein lokaler Akteur: Der Neunkircher Standort ist der größte Produktionsstandort des weltweit tätigen Herstellers von BOPP-Folie (biaxial orientierte Polypropylen-Folie). Zudem produziert das Unternehmen spezielle Folien, die auch im Bereich Elektromobilität – etwa in Lithium-Ionen-Akkus – eingesetzt werden. Damit war Treofan ein wichtiger Zulieferer in der regionalen Automobil- und Elektroindustrie.
Die aktuelle Situation führt zu großer Verunsicherung bei Beschäftigten und Zulieferern. Der Ausfall der Lohnzahlungen deutet auf ernsthafte Liquiditätsprobleme hin. Gleichzeitig könnte der Rückzug aus zentralen Produktionsbereichen die Wettbewerbsfähigkeit weiter gefährden. Für den heutigen Dienstag (2. September 205) wurden die rund 500 Mitarbeiter um 11:30 Uhr zu einer Betriebsversammlung geladen – die Belegschaft hofft auf Antworten und Perspektiven. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)



