Pendler sauer über Tempo 80 auf der A620 – Blitzer sorgt für Kopfschütteln

Saarbrücken/Völklingen/Saarlouis – Die A620 in Saarbrücken ist momentan das verkehrstechnische Sorgenkind des Saarlandes. Zwei Dauerbaustellen bremsen den Verkehr seit Monaten aus, bei Völklingen und Wadgassen verlieren Pendler täglich Minuten – manchmal sogar Stunden. Nun bekommt das unrühmliche Kapitel auf Saarlands „liebster“ Autobahn einen weiteren Eintrag. Und diesmal weiß niemand genau, warum.

Wer die Strecke zwischen Saarbrücken und Saarlouis fährt, kennt sie längst: die ungewöhnlich lange Tempo-80-Zone in Fahrtrichtung Saarlouis. Offiziell gilt sie wegen Straßenschäden – doch sichtbar sind diese Schäden nicht. Seit Mitte Juli 2025 steht das Tempolimit und bis heute wurde kein Asphalt aufgerissen, keine Maschine aufgebaut, kein Bauzaun gestellt. Stattdessen steht nun – frisch installiert – ein stationärer Blitzer mitten im betroffenen Abschnitt. Für viele Verkehrsteilnehmer wirkt das eher wie kalkulierte Einnahmequelle als wie Sicherheitsmaßnahme.

Leserreporter Yusuf berichtet, die rund fünf Kilometer lange Begrenzung beginne in Saarbrücken-Gersweiler und ziehe sich bis nach Völklingen. „Vorher waren hier immer 120 erlaubt. Es gibt keine Schäden, die so eine lange Zone rechtfertigen würden“, sagt er. Sein Eindruck: Schikane.

Leser Sinan geht noch weiter. Für ihn ist die Situation „höchst fragwürdig“. Eine Autobahn über Monate auf Tempo 80 zu begrenzen, ohne sichtbare Begründung – und dann genau dort einen Blitzer aufzustellen – lasse für ihn nur einen Schluss zu: „Das wirkt wie Abzocke.“

Inmitten der 80er Zone steht der Blitzer – Bild: Lesereporter Yusuf

Tatsächlich ist die Konstellation ungewöhnlich. Solche Geschwindigkeitsbegrenzungen werden üblicherweise nur dann eingesetzt, wenn ein konkretes Sicherheitsrisiko besteht, etwa Brückenschäden, Setzungsprobleme oder akute Fahrbahnschäden. Normalerweise gibt es dann zeitliche Planung, Beschilderung, Warnhinweise – oder zumindest sichtbare Arbeiten. Auf der A620 hingegen: nichts.

Der Belag der A620 sieht in der betroffenen Zone eigentlich gut aus – Bild: Lesereporter Yusuf

Hinzu kommt, dass der Abschnitt zuvor uneingeschränkt mit 120 km/h befahren werden durfte. Eine plötzliche Reduzierung auf 80 km/h über mehrere Kilometer ohne sichtbaren Anlass wirft Fragen auf – insbesondere jetzt, wo die Kontrolle mithilfe eines festen Blitzers verschärft wurde. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)

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