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Armut im Saarland auf Rekordniveau – Wohnkosten überschreiten Belastungsgrenze

Saarbrücken – Die Armut im Saarland hat in den letzten fünf Jahren signifikant zugenommen, das ergab eine Studie der Arbeitskammer des Saarlandes. Die drastische Verteuerung von Haushaltsenergie, steigende Lebenshaltungskosten und hohe Mieten verschärfen die Situation für einkommensschwache Haushalte erheblich. Am Weltarmutstag am 17. Oktober steht die prekäre Wohnsituation von Armutsbetroffenen im Mittelpunkt bundesweiter Aktionen.

Besonders der massive Anstieg der Energiepreise belastet Haushalte mit niedrigem Einkommen, wie eine Studie des Sachverständigenrats für Verbraucherfragen zeigt. Der Anteil der Energiekosten am Haushaltseinkommen für einkommensschwache Haushalte stieg auf 16 Prozent, während wohlhabendere Haushalte im obersten Fünftel nur etwa vier Prozent für Energieausgaben aufwenden.

Ein weiteres Problem ist der hohe Anteil der Wohnkosten (einschließlich Miete, Energie und Wasser), der 2022 für die armutsgefährdete Bevölkerung bei 44 Prozent des Haushaltseinkommens lag. Insbesondere im Saarland fehlen bezahlbare Sozialwohnungen, wobei nur 759 geförderte Wohnungen derzeit verfügbar sind. Um den bundesweiten Durchschnitt zu erreichen, wären jedoch 13.000 Sozialwohnungen erforderlich.

Laut Erstergebnissen des Mikrozensus erreichte die Zahl der einkommensarmen Menschen im Saarland im Jahr 2022 mit einer Armutsgefährdungsquote von 18,9 Prozent einen historischen Höchststand, was rund 188.000 betroffene Menschen bedeutet. 2018 lag die Quote noch bei 16 Prozent. Besonders gefährdet sind Erwerbslose, Alleinerziehende und Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit.

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