
Klinikum Völklingen unter Druck: Personal beklagt Führungsstil und Missachtung
Völklingen – Am traditionsreichen SHG-Klinikum in Völklingen herrscht innerhalb der Belegschaft offenbar eine Atmosphäre des Misstrauens und der Enttäuschung. Nach massiver Kritik aus der Pflege Anfang des Jahres melden sich nun auch Ärzte zu Wort – mit schwerwiegenden Vorwürfen gegen die Klinikleitung.
In einem offenen Brief an den Aufsichtsrat beklagen sie eine autoritäre Führung und Entscheidungen ohne Rücksprache – vor allem im Bereich der Kardiologie, einem der Aushängeschilder der Klinik. Besonders heftig entlädt sich die Kritik offenbar an Verwaltungsdirektor Prof. Adolph, der im vergangenen Jahr mit einem Sanierungsauftrag ins Haus geholt wurde.
Die medizinische Leitung fühle sich übergangen, Gespräche würden abgebrochen oder gar nicht erst stattfinden. Erste Fachkräfte sollen das Herzzentrum bereits verlassen haben – aus Frust über die Zustände, nicht aus privaten Gründen.
Bereits Anfang des Jahres hatte sich Unmut in der Pflege entladen. Eine langjährige Mitarbeiterin sammelte rund 500 Unterschriften für eine Petition, in der sie hohe Belastung, mangelnde Wertschätzung und einen rauen Ton innerhalb der Führungsebene anprangerte. Die Welle der Unterstützung zeigte: Die Unzufriedenheit reicht tief in die Belegschaft hinein.
Die Klinikleitung weist die Vorwürfe zurück. Man habe Personal aufgestockt und arbeite an Verbesserungen. Dennoch bleibt die Frage: Wie nachhaltig ist ein Klinikbetrieb, wenn zentrale Abteilungen wie das Herzzentrum intern erschüttert sind? Die nächsten Wochen dürften zeigen, ob die Klinik wieder in ruhigeres Fahrwasser findet – oder die Spannungen weiter zunehmen. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)