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„Die Menschen haben Angst“ – Brennpunkt Bremerhof in Naßweiler

Großrosseln-Naßweiler – Die Diskussion um die Sicherheitslage im grenznahen Bereich von Großrosseln, insbesondere rund um den Bereich Bremerhof in Naßweiler, nimmt weiter Fahrt auf. Nach Berichten über zunehmende Straftaten, Drogenhandel und Gewaltverbrechen vor Ort hat die CDU-Landtagsfraktion nun scharfe Kritik an der Landesregierung geäußert – verbunden mit dem Appell, endlich zu handeln.

Wie der Fraktionsvorsitzende Stephan Toscani nach einem Vor-Ort-Besuch erklärte, habe sich die Lage in Teilen des Ortsteils Naßweiler zu einem Zustand entwickelt, der „nicht mehr von Einzelfällen“ spreche, sondern „Züge eines rechtsfreien Raums“ trage. Begleitet wurde er von Bürgermeister Dominik Jochum sowie den Beigeordneten Fred Schuler und Michael Krewer. Besonders dramatisch sei, so Toscani, dass manche Straftaten offenbar gar nicht mehr zur Anzeige gebracht würden – aus Resignation oder fehlendem Vertrauen in staatliche Handlungsfähigkeit.

Die CDU fordert vom Innenministerium deutlichere Maßnahmen und eine spürbar erhöhte Polizeipräsenz vor Ort. Die Bürgerinnen und Bürger – ebenso wie lokale Mandatsträger – fühlten sich alleingelassen, betont Anja Wagner-Scheid, innenpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion. Man dürfe, so Wagner-Scheid, die Menschen im Grenzgebiet „nicht weiter im Stich lassen“.

Kritik richtet sich insbesondere gegen das SPD-geführte Innenministerium, dem vorgeworfen wird, eine bereits im Jahr 2021 geschlossene Sicherheitspartnerschaft zwischen Land und Gemeinde nicht konsequent umgesetzt zu haben. Diese Vereinbarung, ursprünglich von Ex-Innenminister Klaus Bouillon (CDU) initiiert, sollte grenzüberschreitende Kriminalität in der Region wirksam bekämpfen – blieb bislang jedoch weitgehend wirkungslos.

Die CDU hat angekündigt, die Situation am 5. Juni im Innenausschuss des saarländischen Landtags thematisieren zu wollen. Bereits im April hatte Wagner-Scheid im Plenum auf die Missstände aufmerksam gemacht. Ob das Thema dort parteiübergreifend aufgenommen wird und konkrete Konsequenzen folgen, bleibt abzuwarten.

Unterdessen hoffen viele Menschen in Großrosseln-Naßweiler auf rasche und spürbare Verbesserungen – unabhängig vom politischen Schlagabtausch. Die Lage vor Ort, so scheint es, lässt dafür wenig Spielraum nach oben. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)

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