Radfahrer auf der A620 – Polizei stoppt gefährliche Irrfahrt bei Saarbrücken
Saarbrücken – Ein ungewöhnlicher und höchst gefährlicher Vorfall hat am gestrigen Samstagabend, dem 10. Mai 2025, den Verkehr auf der A620 zwischen Saarbrücken-Malstatter Brücke und Gersweiler in Atem gehalten. Gegen 18 Uhr gingen bei der Polizei mehrere Notrufe ein: Autofahrer meldeten einen Radfahrer auf der Autobahn – mitten auf der Fahrbahn in Richtung Saarlouis.
Die Polizei reagierte umgehend. Ein Streifenwagen machte sich sofort auf den Weg, um die Situation zu entschärfen. Nur wenige Minuten später entdeckten die Beamten den Mann in Höhe der Auffahrt Gersweiler. Sie hielten an und geleiteten ihn zunächst hinter die Leitplanke, um ihn vor dem fließenden Verkehr in Sicherheit zu bringen. Ein Polizist kümmerte sich derweil um das grüne Fahrrad, das der Mann offenbar auf die Autobahn mitgenommen hatte.
Warum der Radfahrer auf die A620 auffuhr oder wie lange er sich bereits dort befand, ist bislang unklar. Die Polizei konnte hierzu zunächst keine Angaben machen. Fest steht jedoch: Die Aktion war lebensgefährlich – für den Radfahrer selbst ebenso wie für die Autofahrer, die plötzlich ausweichen oder stark abbremsen mussten.
Wer mit dem Fahrrad auf eine Autobahn fährt, begeht in Deutschland eine Ordnungswidrigkeit gemäß § 18 der Straßenverkehrsordnung (StVO). Dort heißt es eindeutig: Autobahnen dürfen nur von Kraftfahrzeugen benutzt werden, die mindestens 60 km/h fahren können. Für Verstöße droht in der Regel ein Bußgeld von 20 bis 100 Euro und ggf. ein Verfahren wegen grober Verkehrsgefährdung (§ 315c StGB), was sogar strafrechtliche Folgen haben kann – insbesondere, wenn es beinahe oder tatsächlich zu einem Unfall kommt.
Die Polizei prüft nun, welche konkreten rechtlichen Schritte gegen den Mann eingeleitet werden. Klar ist: Solche Vorfälle sind kein Kavaliersdelikt – sie bringen Menschen in ernste Gefahr. Die A620 war während des Einsatzes nicht gesperrt, allerdings wurden alle Autofahrer über Verkehrsfunk zur besonderen Vorsicht aufgerufen. Glücklicherweise kam es zu keinem Unfall. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)
