Zwei Hunde im Wald bei Merzig-Besseringen ausgesetzt

Im Waldgebiet von Merzig-Besseringen wurden am Mittwochnachmittag zwei Hunde angebunden und offenbar ausgesetzt aufgefunden. Die Polizeiinspektion Saarlouis forderte um 16:30 Uhr Unterstützung beim Tiernotruf Saarland e.V. an. Die Lage vor Ort war kritisch: Die Tiere zeigten sich zunächst aggressiv und verängstigt.

Tiernotruf Saar

„Die Hunde sind aggressiv. Wir brauchen Unterstützung“, lautete die erste Mitteilung der Polizei. Daraufhin rückten die erfahrenen Tierschutzhelfer Markus und Rita vom Tiernotruf Saarland e.V. aus. Beide sind im Umgang mit verhaltensauffälligen Hunden geschult – eine Kompetenz, die in diesem Fall entscheidend war.

Vor Ort bestätigte sich die dramatische Situation: Zwei Hunde, festgebunden im Wald, ohne Wasser, ohne Nahrung – allein gelassen in sommerlicher Hitze. Beide Tiere waren dehydriert, gestresst und in einem Zustand, der vom Einsatzteam als „Hilfeschrei in Fellform“ beschrieben wurde. Es gelang schließlich, die Hunde mit Ruhe und Fachkenntnis zu sichern.

Nach telefonischer Auskunft von Frau Daubenfelt vom Tierschutzverein Merzig geht es den Tieren mittlerweile besser. Sie seien freundlich und zeigten sich auf der Pflegestelle zutraulich. Dort erhalten sie nun Futter, Wasser und medizinische Versorgung. Einer der Hunde – vermutlich ein Border Collie oder ein ähnlicher Schlag – ist gechipt. Die Chipnummer wird derzeit überprüft. Der zweite Hund wird als Briard-Mix beschrieben.

Eine dauerhafte Unterbringung ist jedoch noch nicht gesichert. Wie Frau Daubenfelt erklärte, wird sich der Tierschutzverein am kommenden Montag mit dem Tierheim Dillingen in Verbindung setzen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Eine Vermittlung in ein neues Zuhause könne erst erfolgen, wenn der Halter offiziell auf die Tiere verzichtet oder nicht ermittelt werden kann.

Juristisch betrachtet handelt es sich bei dem Vorfall um einen schweren Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Nach § 3 Nr. 3 des Tierschutzgesetzes ist es verboten, ein Tier auszusetzen oder zurückzulassen. Wer dies dennoch tut, muss gemäß § 17 mit empfindlichen Strafen rechnen – darunter Geld- oder Freiheitsstrafen.

„Das, was diesen beiden Hunden angetan wurde, ist nicht nur herzlos – es ist kriminell“, erklärt Thorsten Jochum, Vorsitzender des Tiernotruf Saarland e.V. „Tiere sind keine Wegwerfartikel. Wer glaubt, sie einfach im Wald anbinden und abhauen zu können, wird erleben, dass wir das nicht hinnehmen.“

Der Tiernotruf bittet nun die Bevölkerung um Mithilfe:

  • Wer kennt die beiden Hunde?

  • Wer weiß, wem sie gehören?

  • Wer hat in den vergangenen Tagen verdächtige Beobachtungen im Waldgebiet von Merzig-Besseringen gemacht?

Hinweise werden auch anonym entgegengenommen. Der Tiernotruf betont, dass alle Informationen vertraulich behandelt werden.

Dank an alle Beteiligten

Besonderer Dank gilt der Polizeiinspektion Saarlouis für das schnelle Handeln, den Einsatzkräften Markus und Rita für die sichere Sicherung der Tiere sowie dem Tierschutzverein Merzig für die spontane Aufnahme.

Die Hoffnung bleibt, dass sich der Halter meldet oder ermittelt wird – und dass die beiden Hunde schon bald in ein neues, liebevolles Zuhause umziehen können.

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