Aumann kehrt an NVG-Spitze zurück – Kritik aus dem Stadtrat

Neunkirchen – Oberbürgermeister Jörg Aumann (SPD) will seinen Vorsitz im Aufsichtsrat der Neunkircher Verkehrs-GmbH (NVG) wieder aufnehmen – und sorgt damit für neuen Streit im Stadtrat. Aumann hatte das Amt am 19. August ruhen lassen.

Dem zu Grunde lagen die Unregelmäßigkeiten bei der NVG, die unter anderem rund 170 Gratisfahrten an Schulen, Ämter und SPD-Ortsvereine vergeben hatte. Zudem soll es eine illegale 5.000-Euro-Spende des Unternehmens an den SPD-Ortsverein Neunkirchen-Mitte für dessen „Storchenfest“ gegeben haen. Auch Vorwürfe erzwungener SPD-Parteieintritte bei NVG-Mitarbeitern stehen im Raum.

Im Zuge der Affäre hatte Aumann seinen Aufsichtsratsposten ruhen lassen und zugleich seinen Rückzug aus dem SPD-Landesvorstand erklärt. Nun will er die Leitung des Gremiums wieder übernehmen – ein Schritt, der in der Stadtpolitik auf Unverständnis stößt. Die Freie Wähler/FDP-Fraktion kritisiert die Entscheidung als „falsches Signal“ und fordert, dass der Vorsitz bis zur vollständigen Aufklärung der Vorwürfe durch eine neutrale Person übernommen werden solle.

Fraktionschef Brandon Lee Posse warnte, Aumanns Rückkehr könne den Eindruck erwecken, er wolle Einfluss auf die laufende Aufklärungsarbeit nehmen. Dies schade dem Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Stadtverwaltung und die kommunalen Gremien. Stattdessen wäre es, so Posse, ein Zeichen von Verantwortungsbewusstsein gewesen, den Vorsitz weiterhin ruhen zu lassen.

Aumann selbst äußerte sich bislang nicht zu seiner Entscheidung. Aus Verwaltungskreisen heißt es, die Rückkehr solle der Stabilisierung der NVG dienen. Die Freie Wähler/FDP-Fraktion kündigte an, die weitere Entwicklung aufmerksam zu verfolgen und zu prüfen, welche Schritte nötig sind, um das Vertrauen in die städtischen Institutionen wiederherzustellen. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)

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