Voit in der Krise: China-Konzern will Saar-Autozulieferer nicht kaufen
St. Ingbert – Die geplante Übernahme des finanziell angeschlagenen St. Ingberter Autozulieferers Voit durch den chinesischen Konzern Millison Technologies kommt nicht zustande. Dies wurde den rund 1.000 Angestellten des Unternehmens am Mittwoch mitgeteilt. Für die Beschäftigten des Traditionsunternehmens bleibt die Zukunft am Standort St. Ingbert nun unklar. Die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Fusion wurden nach Monaten der Verhandlungen und der Vorfreude abrupt zunichte gemacht.
Die Verhandlungen hatten vor rund neun Monaten begonnen, als der Deal zwischen Voit und Millison Technologies bekannt gegeben wurde. Damals hieß es, es fehle lediglich die kartellrechtliche Genehmigung, und einige vertragliche Bedingungen müssten noch erfüllt werden. Doch fast ein Jahr später ist der Deal endgültig gescheitert. In einem Schreiben an die Belegschaft teilte die Geschäftsführung mit, dass Millison den Kaufvertrag zurückgezogen habe.
Der St. Ingberter Standort bleibt vorerst in Betrieb, und die Produktion läuft weiter wie gewohnt. Dennoch bleibt unklar, wie die Zukunft des Unternehmens und der Arbeitsplätze aussehen wird. Das Unternehmen führt derzeit Gespräche mit dem Wirtschaftsministerium sowie mit den Kunden und Kapitalgebern, um eine langfristige Lösung zu finden. Eine endgültige Entscheidung über den Fortgang der Verhandlungen steht jedoch noch aus.
Die Gewerkschaft IG Metall drängt auf eine Klärung der nächsten Schritte. Bisher war man nicht davon ausgegangen, dass die Übernahme scheitern würde, weshalb nun dringende Gespräche mit allen Beteiligten geführt werden müssen. Millison Technologies selbst sieht sich aktuell mit finanziellen Problemen konfrontiert, da der Aktienkurs des Unternehmens im vergangenen Jahr um 35 Prozent gefallen ist. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)