Der Feuerteufel von St. Ingbert: 19-jähriger Neunkircher soll Brände gelegt haben
Ein 19-jähriger Mann aus dem Kreis Neunkirchen wurde gestern von der Polizei Rheinland-Pfalz in Mayen festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, im März und April dieses Jahres zwei Brände in Sankt Ingbert gelegt und damit die Bewohner der betroffenen Wohnhäuser in Lebensgefahr gebracht zu haben. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken ermittelt gegen ihn in zwei Fällen wegen versuchten Mordes. Die Brandermittler des Landespolizeipräsidiums hatten bereits am Morgen des 26.04.2023 einen Haftbefehl des Amtsgerichts Saarbrücken im Gepäck und waren zur Vollstreckung an einer Adresse in der Eifel erschienen.
Beim ersten Brand am 19.03.2023 brannte gegen 01:10 Uhr eine haushohe Thuja-Hecke unmittelbar an einem Einfamilienhaus in Sankt Ingbert. Die im Haus schlafende dreiköpfige Familie konnte rechtzeitig geweckt werden, sodass sie sich und ihr Haus in Sicherheit bringen konnten. Beim zweiten Brand am 09.04.2023 stand nach der Brandursachenforschung das Ergebnis „Brandstiftung“ ebenfalls schnell fest. Hier musste die 97-jährige Hausbewohnerin durch die eintreffende Polizei geweckt und aus dem Haus gebracht werden.
Die Brandexperten gingen aufgrund der vergleichbaren Vorgehensweise und der räumlichen Nähe der Objekte von einem Zusammenhang der beiden Vorfälle aus. Die Ermittlungen führten schließlich zu dem wegen Brandstiftungsdelikten bekannten Mann aus dem Kreis Neunkirchen.
Bei der gestern versuchten Vollstreckung des Haftbefehls an der Wohnanschrift in Neunkirchen stellte sich heraus, dass sich der Mann zurzeit im Bereich von Mayen aufhält. Dort konnte er letztlich gemeinsam mit Kräften der Polizei Rheinland-Pfalz festgenommen werden. Nach seiner Vorführung wurde er in die JVA Ottweiler gebracht.
Der Festgenommene war im Jahr 2020 bereits wegen Brandstiftungsdelikten rechtskräftig verurteilt worden. Ob er noch für weitere Brände in Merchweiler, Sankt Ingbert und Illingen in Frage kommt, wird derzeit noch geprüft. Die Ermittlungen dauern an. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken hofft nun, dass mit der Festnahme des Tatverdächtigen weitere ähnliche Vorfälle in der Region verhindert werden können.