Demos bei Merz-Auftritt heute: 5.000 erwartet – keine 500 waren da
St. Ingbert – In St. Ingbert kam es am Abend zeitgleich zu gleich zwei Demos vor der Stadthalle, als CDU-Politiker Friedrich Merz dort im Rahmen seines Wahlkampfes auftrat. Entgegen ursprünglichen Erwartungen versammelten sich statt 5.000 nur rund 350 Menschen, darunter viele Mitglieder der Initiative „Omas gegen Rechts“, um gegen die Politik von Merz, insbesondere in der Migrationsfrage, zu protestieren. Einige traten dabei vermummt auf. Die SPD selbst hatte die Menschen dazu aufgerufen, heute in St. Ingbert gegen die CDU und deren Kanzlerkandidaten Friedrich Merz zu demonstrieren.
Auf der anderen Seite des Parkplatzes formierte sich eine noch kleinere Gegenkundgebung mit etwa 60 Teilnehmern – auch hier waren ursprünglich um die 200 Demonstranten erwartet worden. Diese richtete sich gegen die sogenannte „Brandmauer“, mit der CDU und andere Parteien, die eine Zusammenarbeit mit der AfD ausschließen. Organisiert wurde die Versammlung von einem lokalen AfD-Mitglied.
Während der offiziellen Kundgebungszeit verliefen die Demonstrationen geordnet. Im Anschluss kam es jedoch zu lautstarken Wortgefechten zwischen den beiden Lagern, die über den Parkplatz hinweg ausgetragen wurden. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz, um Eskalationen zu verhindern.
Zusätzlich projizierten Teilnehmer der linken Kundgebung mit einem Beamer Botschaften auf die Fassade der Stadthalle. Zu lesen waren unter anderem die Slogans „Merz-Weg-Halle“, „Black Rock Matters“ sowie „Mit Nazis spielt man nicht! Sagt Mutti“. Trotz der hitzigen Auseinandersetzungen blieben körperliche Konfrontationen aus. Nach den Sprechchören trennten sich beide Gruppen schließlich friedlich.
Die Polizei bewertet die Lage als weitgehend ruhig, betont jedoch, dass die angespannte Stimmung zwischen den politischen Lagern weiterhin Anlass zur genauen Beobachtung gebe. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)
