Verätzungen nach Verwechslung – Tierklinik Elversberg räumt schweren Fehler ein

Spiesen-Elversberg – In der Tierklinik Elversberg (TKE) ist es zu einem folgenschweren Zwischenfall gekommen, bei dem zehn Tiere Hautverätzungen erlitten haben. Wie die Klinik in einer eigenen Mitteilung erklärt, war die Ursache eine tragische Verwechslung: Ein Mitarbeiter hatte eine Flasche, die für medizinischen Alkohol bestimmt war, versehentlich mit unverdünntem Desinfektionsmittel aufgefüllt. Die Flüssigkeit wurde anschließend bei Ultraschalluntersuchungen verwendet.

Da das Desinfektionsmittel geruchlos war und keine sofortige Reaktion hervorrief, blieb der Fehler zunächst unbemerkt. Erst rund zwölf Stunden später traten bei mehreren Tieren Hautveränderungen auf. Nachdem der Verdacht auf eine falsche Befüllung aufkam, reagierte die Klinik nach eigenen Angaben umgehend: Alle Flaschen wurden entsorgt, die Abläufe überprüft und die betroffenen Tierhalter kontaktiert. Die Klinikleitung betont, dass nur ein Untersuchungsraum betroffen gewesen sei.

„Wir stehen zu dem Fehler, der in unserem Haus passiert ist, und haben von Anfang an offen kommuniziert“, heißt es in der Stellungnahme der Tierklinik. Man habe sofort Maßnahmen ergriffen, um die betroffenen Tiere medizinisch zu versorgen und eine vollständige Heilung zu unterstützen. Der Vorfall habe das gesamte Team schwer getroffen, insbesondere da es sich teilweise um langjährige Patienten handele.

Für zusätzliche öffentliche Diskussion sorgte eine E-Mail, die von einem dienstlichen Account des Landkreises Saarlouis an die Tierklinik gesendet wurde und die das Team der TKE anschließend auf seinem Social-Media-Kanal veröffentlichte. In der Nachricht, die offenbar von einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter des Landkreises stammt, heißt es unter anderem:

„Ich finde es schlimm und grausam, was den Tieren in Ihrer Klinik angetan wurde. Mit einer Entschuldigung und kostenlosen Behandlung ist nicht Genüge getan. Die Tierärztin muss fristlos entlassen werden und zudem mit einem hohen Schmerzensgeld für die armen Tiere belegt werden. Dieser Dame soll und muss das Handwerk gelegt werden. (…) Am besten sollte die Dame auch mal einen kräftigen Schluck von dem Zeug einnehmen.“

Der Landkreis Saarlouis distanzierte sich umgehend von dieser Nachricht und stellte klar, dass die E-Mail eine private Einzelmeinung darstelle und „in keiner Weise die Haltung der Landkreis-Verwaltung widerspiegelt“. In einer offiziellen Stellungnahme bezeichnete der Landkreis die Äußerungen als „unreflektiert und respektlos“ und bat die Tierklinik ausdrücklich, das Distanzierungsstatement öffentlich zu machen.

Die Tierklinik Elversberg kündigte an, ihre internen Abläufe zu überprüfen und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen einzuführen, um ähnliche Vorfälle künftig auszuschließen. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)

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