Messerangriff an Berliner Grundschule – Tatverdächtiger (13) gefasst!
Berlin-Spandau – Nach der lebensgefährlichen Messerattacke auf einen Zwölfjährigen an einer Grundschule im Berliner Ortsteil Wilhelmstadt hat die Polizei den tatverdächtigen Mitschüler (13) gefasst. Die Festnahme erfolgte am Donnerstagabend am U-Bahnhof Spandau. Zuvor war stundenlang nach dem Jugendlichen gefahndet worden – auch mit Hubschrauber und Spürhunden.
Der Vorfall ereignete sich am Donnerstagvormittag gegen 11:30 Uhr auf dem Gelände der Grundschule in der Daberkowstraße. Nach bisherigen Erkenntnissen soll der 13-Jährige seinem Klassenkameraden im Umkleideraum der Sporthalle mit einem Küchenmesser eine lebensgefährliche Stichverletzung zugefügt haben. Das Messer wurde später auf dem Schulgelände sichergestellt.
Alarmierte Rettungskräfte versorgten den schwer verletzten Jungen vor Ort und brachten ihn in ein Krankenhaus, wo er notoperiert wurde. Nach Angaben der Polizei ist sein Zustand mittlerweile stabil.
Eine Mitschülerin berichtete, dass der Streit zwischen den beiden Jungen während der vierten Schulstunde im Umkleideraum eskaliert sei. Das Opfer habe anschließend schwer verletzt den Raum verlassen – mit einer Hand an den Hals gedrückt und blutüberströmt.
Laut Aussage einer weiteren Schülerin soll der mutmaßliche Täter die Tat zuvor angekündigt haben. Demnach habe er am selben Morgen gesagt, dass er „jemanden abstechen“ wolle. Die Aussage sei zunächst nicht ernst genommen worden, da der Schüler bereits zuvor mit ähnlichen Drohungen aufgefallen sei. Die Polizei prüft derzeit diese Hinweise.
Nach der Tat flüchtete der 13-Jährige vom Schulgelände. Die Polizei leitete eine großangelegte Suchaktion ein, sperrte die Umgebung ab und veröffentlichte schließlich am Freitagmittag ein Fahndungsfoto des Tatverdächtigen. Die Familie des Jugendlichen unterstützte die Fahndung aktiv und stellte unter anderem Kleidungsstücke für die Suche mit Spürhunden zur Verfügung.
Der 13-Jährige wurde schließlich am U-Bahnhof Spandau von Polizeibeamten angesprochen. Laut BILD-Informationen habe er dabei die Tat eingeräumt und gesagt: „Ich bin’s.“
Da der Tatverdächtige das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet hat, ist er nach deutschem Recht nicht strafmündig. Eine strafrechtliche Verfolgung ist daher ausgeschlossen. Die Ermittlungen werden dennoch von der 6. Mordkommission des Landeskriminalamtes Berlin geführt – unter dem Anfangsverdacht eines versuchten Tötungsdelikts.
Ein fremdenfeindliches oder religiös motiviertes Tatmotiv wird derzeit ausgeschlossen. Die genauen Hintergründe der Tat bleiben Gegenstand der laufenden Ermittlungen.




