Saar-Wohnungslosenbericht: SO viele Menschen leben bei uns auf der Straße
Saarbrücken – Erstmals liegen detaillierte Zahlen zur Wohnungslosigkeit im Saarland vor. Wie das Sozialministerium in Zusammenarbeit mit einer Forschungsgruppe der Hochschule für Technik und Wirtschaft Saarbrücken herausgefunden hat, ist eine Mindestanzahl von 543 Menschen betroffen, darunter 130 Personen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Von den 413 akut wohnungslosen Personen leben 113 ohne Unterkunft, während 272 verdeckt wohnungslos sind und 28 anderweitig betroffen sind.
Die Studie zeigt, dass Suchtprobleme, psychische Erkrankungen und fehlende finanzielle Mittel die häufigsten Gründe für Wohnungslosigkeit im Saarland sind. Frauen machen etwa ein Drittel der Betroffenen aus, und der Großraum Saarbrücken ist besonders stark betroffen. „Obwohl die Betroffenenquote unter dem Bundesdurchschnitt liegt, sei es inakzeptabel, dass so viele Menschen von Wohnungsnot betroffen seien“, betont Sozialminister Dr. Magnus Jung.
Um die Herausforderungen der Wohnungsnot anzugehen, hat die Landesregierung einen Acht-Punkte-Plan vorgestellt. Dieser beinhaltet unter anderem verstärkte Präventionsmaßnahmen, Unterstützung für vulnerable Gruppen wie Frauen und psychisch Erkrankte sowie den Ausbau von Hilfsangeboten außerhalb der Landeshauptstadt.
Mit der Veröffentlichung des Wohnungslosenberichts reiht sich das Saarland in die Reihe der Bundesländer ein, die sich intensiv mit dem Thema Wohnungslosigkeit auseinandersetzen. Das Land ist nach Nordrhein-Westfalen das zweite Bundesland, das konkrete Zahlen zur Wohnungslosigkeit vorlegen kann. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)