Erneuter Graphit-Regen in Völklingen: Autohaus Bunk klagt gegen Saarstahl

Völklingen – Nachdem bereits am 10. August diesen Jahres nach einem Austritt einer Graphitwolke bei Saarstahl in Vöklingen 691 Fahrzeuge durch Partikel beschädigt wurden – wobei sich der verursachte Schaden sich auf 130.000 Euro belief – hat sich das Szenario nun wiederholt. Diesmal jedoch mit noch gravierenderen Auswirkungen.

654 Autos beschädigt – 250.000 Euro Schaden
Stefan Vollmer, der Besitzer des Autohauses Bunk, berichtet von einem erneuten „Graphit-Regen“, der von Saarstahl verursacht wurde und die Fahrzeuge in seinem Autohaus erheblich beschädigte. Diesmal sind 654 Autos betroffen, wobei der Schaden nun auf beeindruckende 250.000 Euro angestiegen ist. Laut einem Gutachten des Ingenieurbüros Krug, ist eine aufwändige Reinigung der Fahrzeuge erforderlich, wobei die Kosten pro Auto bis zu 650 Euro betragen könnten.

Vollmer beschreibt die Situation als noch schlimmer als beim letzten Mal. Er beschrieb die Wolke als so dicht, dass die Luft zum Schneiden war. Außerdem berichtet er von Kratzen im Hals und Atemproblemen. Um seine Aussagen zu verdeutlichen, schickte der Bunk-Chef unserer Redaktion Bilder von dem Austritt. Bei der letzten Begegnung bot Saarstahl lediglich eine Entschädigung von 15 Euro pro Auto an – ein Angebot, das weit entfernt von den tatsächlichen Reinigungskosten liegt.

Stefan Vollmer vom Autohaus Bunk in Völklingen –  Foto: Laszlo Pinter

Auch Gesundheit von Anwohnern gefährdet?
Recherchen unserer Redaktion haben ergeben, dass Graphitteilchen bei Inhalation gesundheitliche Risiken wie Atemwegs- und Lungenprobleme, sowie Haut- und Augenreizungen hervorrufen. Die Risiken sind aber abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Teilchengröße und der Expositionsdauer. Bei chronischer Exposition können ernsthafte gesundheitliche Probleme auftreten, daher sind Schutzmaßnahmen ratsam. In einer spezifischen Situation, in der Graphitteilchen auf Autos fielen, ist es wichtig, die Größe und Form der Teilchen zu berücksichtigen, da einige Formen reizender sein können.

Saarstahl wiegelt ab
Auch die saarländische „BILD“ berichtete von dem Vorfall und nahm zwischenzeitlich Kontakt mit Saarstahl auf, um die Situation zu hinterfragen. Die Sprecherin Juliane Wernet verteidigte das Unternehmen mit den Worten: „Es war keine Störung, sondern betriebsbedingte Rauchentwicklung.“ Auf die Frage nach dem immensen Schaden, der am Autohaus Bunk entstanden ist, gäbe es von Seiten Saarstahl aus keinen Kommentar. Blaulichtreport Saarland gegenüber gab Vollmer an, er sei bei einer Rückfrage bei Saarstahl angegangen worden. Ihm sei gesagt worden, dass „Saarstahl vor dem Autohaus Bunk da gewesen“ sei und dass „das Autohaus hier nichts verloren habe“. Weiterhin wurde ihm unterstellt, dass das Autohaus Bunk beabsichtige, „sich an Saarstahl zu bereichern“.

Stefan Vollmer zeigt sich entschlossen, rechtliche Schritte einzuleiten, um Gerechtigkeit zu erlangen. „Ich habe einen Rechtsanwalt eingeschaltet. Wenn es sein muss, sehen wir uns vor Gericht!“, erklärt er fest entschlossen. „Nicht die Tatsache des Ereignisses ist schlimm. Schlimm ist der Umgang von Saarstahl mit dem was passiert ist.“, so Vollmer.

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