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Erstickt in Plastik: Tiere verenden an Hochwasser-Müll im Saarland

Lebach – Seit dem Hochwasser an Pfingsten 2024 leiden die Ufergebiete der Saar und Blies unter massiven Umweltverschmutzungen. Tonnenweise Plastikabfälle, Feuchttücher und anderer Müll hängen weiterhin in den Böschungen und Gehölzen – ein Problem, das bisher nicht systematisch angegangen wurde. Trotz mehrfacher Aufrufe bleibt die Reaktion der zuständigen Behörden aus.

Besonders dramatisch ist die Situation für die Tierwelt. Eine Umweltaktivistin berichtet von einem Kormoran, der sich in Plastikmüll stranguliert hat. Auch seltene Arten wie der Eisvogel sowie Biber sind betroffen. Angelschnüre, Bindegarn aus der Landwirtschaft und Plastikreste stellen eine erhebliche Gefahr für Wildtiere dar. Zudem nehmen Fische Mikroplastikpartikel auf, die durch die Zersetzung der Abfälle freigesetzt werden.

Obwohl bereits freiwillige Clean-Up-Aktionen stattgefunden haben, ist das Problem zu groß für Ehrenamtliche. Neben herkömmlichem Müll wurden durch das Hochwasser auch Hygieneabfälle aus überlasteten Kläranlagen in die Natur gespült. Diese Feuchttücher gelten in Kläranlagen als Sondermüll und werden normalerweise verbrannt. In der Umwelt zerfallen sie jedoch unkontrolliert und setzen Mikroplastik sowie Schadstoffe frei, die Mensch und Tier gefährden.

Mit Beginn der Brut- und Setzzeit am 1. April wird es schwieriger, Reinigungsmaßnahmen durchzuführen. Vögel könnten inmitten des Mülls nisten, während die Verschmutzung weiter fortschreitet. Umweltverbände fordern daher eine sofortige Erfassung der Abfälle, eine Einstufung als Sondermüll sowie koordinierte Reinigungsmaßnahmen durch die Behörden, um langfristige Schäden für Natur und Mensch zu vermeiden. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)

Originalaufnahme – Bild: Nabu Saarland

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