
Krawalle im Freibad St. Wendel – Polizei hüllt sich in Schweigen
St. Wendel – Es war ein heißer Frühsommertag gestern mit über 30 Grad – das Freibad in St. Wendel entsprechend gut besucht: Familien mit Kindern, Jugendliche, Senioren. Doch statt eines entspannten Nachmittags kam es am Samstag (14. Juni 2025) wohl zu einem Vorfall, der bei vielen Besuchern für Angst, Verunsicherung – und später für Unverständnis sorgte.
Gegen 19 Uhr, so berichtet ein Augenzeuge gegenüber unserer Redaktion, soll im Bereich der Liegewiese demnach eine Auseinandersetzung zwischen rund 20 Jugendlichen, überwiegend männlich, eskaliert sein. Es sei zu aggressivem Schubsen, lauten Beschimpfungen und emotionalen Reaktionen gekommen – mehrere Mädchen der Gruppe hätten geweint, zahlreiche Badegäste seien erschrocken auf Distanz gegangen, Familien hätten sich rasch mit ihren Kindern entfernt.
Die Bademeister seien völlig überfordert gewesen, „alle auf der Wiese, nicht mehr am Becken“. Eine Besucherin kommentiert: „Ich hatte kein gutes Gefühl mehr, dass jemand noch auf meine Kinder achtet.“ Kurz darauf sei die Polizei mit zwei Streifenwagen angerückt, habe Aussagen aufgenommen und für Ruhe gesorgt. Das Freibad wurde vorzeitig geschlossen, das Becken geräumt – etwa eine halbe Stunde vor dem regulären Betriebsschluss.
Doch was dann folgte, wirft Fragen auf: Die Polizei St. Wendel verweigert die Auskunft zum Einsatz. Auf Nachfrage teilte der diensthabende Beamte mit, man könne weder bestätigen noch dementieren, dass überhaupt ein Einsatz stattgefunden habe. Die Dienststellenleitung werde den Vorfall „am Montag prüfen“ und entscheiden, „welche Informationen für die Presse freigegeben werden“.
Ein Vorgang, der bei vielen für Irritation sorgt – auch bei uns. Warum wird ein bestätigter Polizeieinsatz in einem öffentlichen Freibad mit zahlreichen Augenzeugen offiziell nicht eingeräumt? Und warum wird offenbar intern abgestimmt, welche Teile der Wahrheit die Öffentlichkeit erfahren darf? Gerade bei einem Vorfall, der sich an einem Ort ereignete, an dem sich zahlreiche Kinder und Familien aufhielten, ist Transparenz Pflicht, nicht Option.
Es geht hier nicht um Vorverurteilung, sondern um das Recht der Bürger auf Information und Aufklärung. Der Staat darf nicht den Eindruck erwecken, dass er versucht, unliebsame Vorfälle zu verschweigen – erst recht nicht, wenn es um die öffentliche Sicherheit geht. Dass ein Freibad bei sommerlichen Temperaturen zur Zone der Unsicherheit werden kann, ist schlimm genug. Dass die Polizei anschließend so reagiert, ist schlicht unverständlich.
Habt Ihr Informationen, Bilder oder Videos zu dem Vorfall gestern im St. Wendeler Freibad? Könnt Ihr den Sachverhalt bestätigen? Dann sendet uns das Material und Eure Infos gerne per WhatsApp an: +49 1590 8151114. Unsere Redaktion bleibt dran – und wird weiter berichten, sobald die angekündigte Prüfung abgeschlossen ist. Bis dahin bleiben viele Fragen offen. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)