150.000 Euro futsch – Internetbetrüger zocken Saarlouiserin (57) ab
Saarlouis – Die Kriminalbeamten des Dezernats LPP 241 des Landespolizeipräsidiums Saarland ermitteln in einem Betrugsfall, bei dem eine 57-jährige Frau aus dem Landkreis Saarlouis um ihre gesamte Altersvorsorge gebracht wurde. Die Täter lockten das Opfer mit angeblich lukrativen Investitionsmöglichkeiten über eine vermeintliche Trading-Plattform, die sie auf Facebook bewarb.
Die Betrüger nahmen aktiv Kontakt zu der Frau auf und überzeugten sie, über 150.000 Euro – ihre Abfindung und Altersvorsorge – auf Konten im In- und Ausland zu überweisen. Dabei gaben sich die Täter als professionelle Broker aus, die der Frau vermeintlich bei der Geldanlage halfen. Besonders perfide: Mit einem Fernzugriff auf ihren Laptop richteten die Betrüger Kundenkonten bei Kryptodienstleistern ein und leiteten das Geld in ihr eigenes Geldwäschenetzwerk um. Als die Frau ihren angeblichen Gewinn auszahlen lassen wollte, forderten die Täter zusätzliche Gebühren, was zu weiteren Zahlungen führte. Erst als der Gewinn weiterhin ausblieb, schöpfte die Frau Verdacht und erstattete Anzeige.
Die Ermittler des Dezernats LPP 241, das sich auf Wirtschafts- und Vermögenskriminalität spezialisiert hat, verzeichnen einen alarmierenden Anstieg solcher Fälle im Saarland. Während es 2018 und 2019 jeweils nur zwei Betrugsfälle dieser Art gab, stiegen die Zahlen in den vergangenen Jahren rapide an. Allein 2023 wurden 125 Fälle gemeldet, und im laufenden Jahr 2024 sind es bereits über 150 Fälle, bei denen Opfer um insgesamt Millionenbeträge gebracht wurden.
Seit Oktober 2024 häufen sich die Anzeigen. Innerhalb weniger Wochen gingen bei der Polizei mehrere Dutzend Fälle ein, die einen Gesamtschaden im siebenstelligen Bereich verursachten. Die Polizei warnt eindringlich vor derartigen Betrugsmaschen und appelliert an die Bevölkerung, bei vermeintlich lukrativen Online-Angeboten äußerste Vorsicht walten zu lassen. Insbesondere Zugriffe auf persönliche Geräte und die Überweisung von Geld an unbekannte Konten sollten kritisch hinterfragt werden. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)