Erziehung oder Tierquälerei? Empörung im Saarland nach viralem Video
Ein heftiges Video, das kürzlich auf Social Media viral ging, hat eine Welle der Empörung im Saarland ausgelöst. In dem Video ist zu sehen, wie ein Hund offenbar in unangemessener und brutaler Weise behandelt wird. Im Mittelpunkt der Kritik steht die saarländische Besitzerin des Hundes, die sich selbst als „Hundetrainerin“ bezeichnet. Diese Bezeichnung in Verbindung mit den im Video zur Schau gestellten Methoden wirft die Frage auf, wie viele ahnungslose Hundehalter möglicherweise dazu angeregt werden könnten, solche fragwürdigen Erziehungsmethoden nachzuahmen, was möglicherweise zu Verletzungen ihrer eigenen Tiere führen könnte.
In dem besagten Video ist eine Frau, die angebliche Hundetrainerin, zu sehen, die dem Hund scheinbar Schmerzen zufügt, während sie die Situation als „Training“ darstellt. Die Szene hat in den sozialen Medien eine lebhafte Diskussion ausgelöst, in der nicht nur die Gewalt gegenüber dem Hund verurteilt wird, sondern auch die Besorgnis über die Folgen solch unsachgemäßer Erziehungsmethoden. Es wurde in den Kommentaren und Beiträgen deutlich, dass viele Nutzer empört sind, dass eine Person, die sich selbst als Hundetrainerin bezeichnet, solches Verhalten öffentlich zur Schau stellt.
Besonders brisant ist, dass die Hundedame „Amy“ ursprünglich über das Bertha Bruch Tierheim in Saarbrücken an die neue Halterin vermittelt wurde. Eine genauere Recherche ergab, dass die Besitzerin wohl dem Tierheim bekannt war und dass bereits in der Vergangenheit Schwierigkeiten mit der Erziehung von Hunden gab, sie also nicht immer im besten Interesse der Tiere handelte. Dies hat nun zu massiven Vorwürfen und Kritik seitens der Öffentlichkeit geführt, die nicht nur die Halterin, sondern auch das Tierheim in die Verantwortung ziehen.
In einer ersten Reaktion auf Instagram erklärte das Bertha Bruch Tierheim, dass das Wohl des Hundes auch nach der Vermittlung weiterhin im Mittelpunkt stehe. Das Tierheim zeigte Verständnis für die hohe emotionalen Reaktionen und versprach, das Thema nicht unbeachtet zu lassen. In ihrer Stellungnahme betonten sie jedoch auch, dass sie derzeit keine weiteren Informationen zu dem Vorfall geben könnten. Die allgemeine Haltung des Tierheims bleibt jedoch unklar, da weitere Anfragen von der Einrichtung bislang unbeantwortet blieben.
Die Redaktion von CityRadio Saarland, die der Angelegenheit weiter nachging, konnte trotz mehrfacher Kontaktversuche keine weiteren Antworten vom Tierheim erhalten. Im Zuge ihrer Recherche sprachen die CityRadio Redakteure jedoch mit Jana Hoger, einer Expertin von PETA Deutschland, die erklärte, dass die im Video gezeigte Erziehungsmethode, insbesondere der Griff in den Nacken des Hundes, als gewaltsam und veraltet angesehen wird. Die PETA-Expertin betont, dass man hierbei zu 100% von Gewalt reden kann und nicht einfach nur um „grobe Erziehung“. Jana Hoger wies zudem darauf hin, dass Tierheime eine besondere Verantwortung tragen, wenn es um die Vermittlung von Hunden in die richtigen Hände geht, insbesondere bei verhaltensauffälligen Tieren. Das komplette Interview mit der PETA-Expertin könnt Ihr hier anhören.
Die Diskussion über den Vorfall wirft nicht nur Fragen zum Umgang mit Tieren auf, sondern beleuchtet auch die Verantwortung von Hundetrainern und Tierheimen bei der Auswahl von geeigneten Besitzern für Tiere. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation für Amy entwickeln wird und welche Konsequenzen der Vorfall für die Halterin und das Tierheim nach sich ziehen wird. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)