
Halteverbot? Egal! Feuerwehr Klarenthal verzweifelt an schlimmer Ignoranz
Saarbrücken – Es sollte ein erfreulicher Schritt in Richtung Sicherheit und Effizienz im Einsatzgeschehen werden: Nach längerer Planungsphase wurde am Mittwoch, dem 19. März 2025, der Bereich vor der Schranke der Feuerwehreinfahrt des Löschbezirks Klarenthal endlich mit klaren Markierungen und einem Halteverbot versehen. Damit sollte gewährleistet werden, dass die ehrenamtlichen Einsatzkräfte im Ernstfall ungehindert das Feuerwehrgerätehaus erreichen und die Schranke gefahrlos öffnen können – ohne im fließenden Verkehr aus dem Auto steigen zu müssen.
Doch bereits zwei Tage später ist die Enttäuschung groß: Am Freitag war der Bereich wieder komplett zugeparkt – trotz der gut sichtbaren Markierungen und freien Parkplätze in direkter Nähe. Besonders frustrierend für die Feuerwehr: Oft bleiben Fahrer sogar im Auto sitzen, um „im Notfall schnell wegfahren zu können“ – ein Verhalten, das nicht nur ignorantes, sondern auch gefährliches Halbwissen widerspiegelt.
„Es lässt uns wirklich an allem zweifeln, was man als normaler Mensch über gegenseitigen Respekt und Verantwortung gelernt haben sollte“, äußert sich der Löschbezirk Klarenthal in einem öffentlichen Beitrag. Die Parksituation vor der nahegelegenen Schule sorgt regelmäßig für Probleme – obwohl es in direkter Umgebung zahlreiche legale Parkmöglichkeiten gäbe.
Ein Abschleppen solcher Kurzparker sei in der Regel nicht möglich, da der Parkvorgang meist nur wenige Minuten dauere und damit rechtlich schwer zu fassen sei. Dennoch dokumentiert die Feuerwehr solche Vorfälle und reicht sie an die zuständigen Behörden weiter, wo dann entsprechende Anzeigen geprüft werden.

In ihrem Frust zeigt sich die Feuerwehr jedoch auch dialogbereit: Sie lädt Falschparker ein, sich selbst ein Bild von der Arbeit der Rettungskräfte zu machen. „Kommt vorbei, wir zeigen euch gern, warum es im Einsatz oft auf Sekunden ankommt“, heißt es. Wer wolle, könne sich auch ansehen, was geschieht, wenn Hilfe zu spät kommt – mit tragischen Folgen.

Lobend erwähnt die Feuerwehr in ihrem Beitrag auch die benachbarte Burgerbude, deren Betreiber Falschparker regelmäßig freundlich auf das Halteverbot hinweisen. Und auch an die Bevölkerung appellieren die Einsatzkräfte: Wer Falschparker sieht, solle nicht zögern, sie anzusprechen – zum Schutz derer, die Leben retten. JETZT den neuen Blaulichtreport Saarland WhatsApp-Kanal abonnieren und IMMER DIREKT auf dem Laufenden bleiben (hier klicken)